Sie retteten die Bewohner aus diesem Feuerhaus

Lüneburg. „Wir sind so froh, dass niemand verletzt wurde“ – das sagen drei junge Leute, die einen großen Anteil daran haben, dass 16 Bewohner eines Hauses im Lüneburger Stadtteil Moorfeld Samstagfrüh heil aus ihren Wohnungen kamen.
Noch am Montag, beim Termin vor Ort, riecht es fast in der ganzen Eichendorffstraße verraucht. Wir treffen uns in der Wohnung von Valentina Pachl (22) und Malte Gendelmeyer – es ist exakt die gleiche Wohnung, die zwei Nächte zuvor brannte, nur im Nebenhaus. „Wir realisieren erst langsam, was eigentlich passiert ist“, sagt die junge Frau, deren rechte Hand bandagiert ist. Ihre Fingerknöchel sind blau und angeschwollen – vom Klopfen an den Haustüren. „Das habe ich erst am nächsten Morgen gemerkt“, sagt die Krankenschwester, „vorher habe ich so unter Adrenalin gestanden …“

Ein Flackern auf dem Balkon

Samstagfrüh kurz nach Mitternacht brachen die beiden sowie Freund Tom Maier (25) vom Dorffest in Adendorf zu Fuß nach Hause auf. Kurz vor ein Uhr kamen sie in der Eichendorffstraße an. „Wir sahen ein Flackern auf dem Balkon. Zuerst dachten wir, dass das eine Kerze ist.“ Doch dann hörten sie auch noch ein Piepen – wie von einem Rauchmelder. „Das in Verbindung mit dem Flackern machte uns aber auf einen Schlag klar, dass es hier brennt“, erzählt die junge Frau. Und das Flackern wurde größer. „Erst klingelten wir Sturm bei der betreffenden Wohnung. Als sich niemand meldete, in allen sechs Wohnungen.“ Eine Frau im Erdgeschoss öffnete schließlich: „Wir baten sie, sofort die Polizei und die Feuerwehr zu alarmieren“, erzählt Malte Gendelmeyer. Dann rannten sie von Wohnung zu Wohnung, klingelten und klopften. „An der Tür der Brandwohnung kam schon Rauch raus, außerdem war sie ganz warm“, erinnert sich Valentina Pachl. Nach einiger Zeit waren fast alle Bewohner draußen. „Nur einer erkannte den Ernst der Lage nicht sofort“, erzählen die Retter, „er packte erst noch seinen Rucksack.“ Schließlich konnten sie auch ihn überreden, schnell rauszukommen. „Als er sah, wie die Flammen lichterloh aus dem Haus schlugen, bedankte er sich immer wieder.“ Die beiden jungen Männer kümmerten sich draußen um die Bewohner, Valentina Pachl rannte erneut ins Haus: „Ich hatte Angst, dass in der Brandwohnung noch jemand ist“, sagt sie. Das war nicht ungefährlich, denn der Rauch wurde schon schwarz. „Hinterher war mir das auch klar“, sagt sie, „aber das war wohl mein Krankenschwester-Helfer-Syndrom …“

16 Bewohner waren betroffen

Als die Feuerwehr gegen ein Uhr ankam, griff das Feuer vom Balkon bereits auf den Dachstuhl über. Einsatzleiter Rainer Utermöhlen alarmierte weitere Kräfte, sodass schließlich 45 Feuerwehrleute vor Ort waren. Sie konnten die Ausbreitung des Feuers auf den kompletten Dachstuhl verhindern. Die Betreuung der 16 betroffenen Bewohner hatte inzwischen der Rettungsdienst übernommen. Die Wohnungen im Dachgeschoss sowie die Brandwohnung sind aktuell nicht bewohnbar.
Die Brandursache ist noch nicht geklärt. „Der Bewohner selber, der gegen zwei Uhr nach Hause kam, kann sich nur einen glimmenden Zigarettenstummel auf dem Balkon vorstellen“, wissen die mutigen Retter. „Allerdings hatte er die Wohnung fast eine Stunde vor Ausbruch des Brandes verlassen.“ Der Sachschaden wird auf ca. 150.000 Euro geschätzt.
„Ganz toll war, wie im Laufe der Nacht die ganze Nachbarschaft geholfen hat“, sagen die drei. „Da hat man einfach ein gutes Gefühl, falls einem selbst mal was passiert …“

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