
Lüneburg. Handel im Wandel – in unregelmäßigen Abständen hat die Lünepost schon immer über die Wechsel in innerstädtischen Geschäften berichtet. Aktuell ist gerade wieder viel in Bewegung – und ein kleiner Rundgang zeigt: Es sind nicht nur weitere Ladenschließungen.
Bestes Beispiel dafür, dass Lüneburgs Innenstadt Zukunft hat, ist die Grapengießerstraße. Hier hat gerade die Modekette Engbers im ehemaligen Tiger-Geschäft an der Ecke zur Rackerstraße neu eröffnet. Während dafür nun die vorherigen Engbers-Räume nach Nachmietern suchen, ist eine wichtige Fläche in der Straße wieder besetzt. Gleich neben Deichmann und gegenüber von TK Maxx eröffnet in der Grapengießerstraße 18 ein Rewe-Supermarkt. 22 Mitarbeiter und Marktleiterin Antje Moews bieten auf 700 Quadratmetern das komplette Supermarkt-Angebot. Eine Neuheit fürs Stadtzentrum ist das Scan-&-Go-System, mit dem Kunden bereits während des Einkaufs ihre Waren scannen.
Esprit schließt, Depot wird umgebaut
Auf dem Platz Am Sande gibt es zwei Baustellen. Auf der Nordseite hat Tedi geschlossen, eröffnet nach Sanierung am 5. Oktober wieder. Auch gegenüber wird geräumt und gewerkelt. Die Arbeiten betreffen jedoch nicht die Hypo-Vereinsbank, sondern das Gebäude an sich.
Veränderungen gibt es aber in der Großen Bäckerstraße: Komplett schließen wird (neben dem bereits verwaisten ehemaligen Green-Fibre-Geschäft) der Esprit-Store. Bereits heute ist im Obergeschoss kaum noch Ware zu finden. Zum 15. Oktober ist Schluss. Über Facebook verabschiedet sich Esprit bereits von seinen Lüneburger Kunden und wirbt mit Rabatten beim „Closing Sale“. Die Fläche übernimmt die bereits in der Straße vertretene Modekette Only. In die alte Filiale kommt ein Only-Ableger für Herren.
Auch der Schuhhändler Salamander und die Deko-Kette Depot haben jeweils einen Räumungsverkauf plakatiert. Sie wollen die Stadt jedoch nicht verlassen, kündigen Neustarts mit anderen Konzepten an. Aus der Depot-Zentrale teilt eine Sprecherin auf Nachfrage mit, die Filiale werde „Teil einer bundesweiten Sonderverkaufsaktion der Gries Deco Company“. Bis zum Start des Weihnachtsgeschäftes Mitte Oktober werde „die breite Artikelpalette mit attraktiven Angeboten verschlankt“. Danach werde dort „eine neue Sortimentsstruktur im gewohnten Depot-Store-Design zu finden sein“. Ganz ähnlich macht es Salamander: Kommende Woche wird vier Tage lang geschlossen und dann mit verändertem Konzept neu durchgestartet.
Optiker Bode zieht um
In der Kleinen Bäckerstraße ist ebenfalls Bewegung: So wechselt Optiker Bode die Straßenseite und bezieht frisch renovierte Ladenräume kurz vor dem Sande.
Noch nichts Neues gibt es in Sachen Galeria. Bekanntlich wird das Haus einen Teil seiner Fläche Ende Januar abgeben. Schon vor Wochen hatte Lüneburgs neuer Filialgeschäftsführer André Hohmann im Interview seine Vision vorgestellt: Mit Serviceangeboten, etwa einer Tourist-Info oder einem Schalter des Bürgeramtes, könnte man den Standort attraktiver machen. Das Konzept habe am Standort Kassel schon gut funktioniert, sagte Hohmann.
Nach Lünepost-Infos hat es in Lüneburg inzwischen Gespräche mit allen Beteiligten gegeben. Auch Stadtvertreter sollen am Tisch gesessen haben. Spruchreif ist aber noch nichts, auch das Thema Kosten für den zu räumenden Bereich kam wohl noch gar nicht zur Sprache.
Ähnlich weit war man schon einmal: Doch aus dem angepeilten (und fast schon verkündeten) Einzug des Stadtmarketings in die leerstehenden Lünebuch-Räume Am Markt wurde nichts. Das Haus steht mittlerweile seit einem Jahr leer.
Innenstadt-Händler hoffen nun, dass sich das mit der frei werdenden Galeria-Fläche nicht wiederholt.