
Lüneburg. Wer kennt sie noch – die gute alte Telefonzelle? Erinnern Sie sich noch, wann Sie hier das letzte Mal für ein paar Cent telefoniert haben? Und warum? Für viele sind die öffentlichen Telefone, an denen man mit Münzen oder einer Geldkarte telefonieren kann, Relikte aus einer anderen Zeit.
Früher prägten die gelben „Telefonzellen“ das Bild jeder Stadt. 13 öffentliche „Fernsprecher“ – auch so ein Wort von früher – gibt es noch in Lüneburg. Sie sind längst nicht mehr gelb, sondern tragen das Magenta des Betreibers Telekom. Und Zellen sind es auch keine mehr, sondern schlichte Stahlsäulen mit Glasdach.
Nun sollen auch sie nach und nach aus unserem Alltag verschwinden. Das Unternehmen will in diesem Jahr sieben seiner Standorte im Lüneburger Stadtgebiet abbauen lassen. Als Grund nennt der Konzern mangelnde Nachfrage – logisch, schließlich hat heute doch jeder ein Smartphone in der Tasche. Wer braucht da noch Telefonzellen? Sie werden somit immer mehr zum Auslaufmodell.
Betroffen sind unter anderem Apparate in der Bardowicker Straße, in der Bleckeder Straße, in der Ringstraße und vor dem Lüneburger Bahnhof. Hintergrund für den Rückbau ist neben der sinkenden Nachfrage auch eine gesetzliche Neuregelung der Telekommunikation. Mit dem Inkrafttreten eines neuen Gesetzes zum ersten Dezember 2021 ist für die Telekom die bisherige „Selbstverpflichtung zum bedarfsgerechten Betrieb von öffentlichen Telefonstellen“ entfallen.
Übrigens: Die Telekom wird die Telefonzellen nach dem Ausbau fachgerecht entsorgen, recyceln – oder zum Kauf anbieten, wenn sie noch in einem guten Zustand sind. Interessierte können sich beim Konzern um „ihre“ Telefonsäule bewerben.