
Lüneburg. Die Welle der Hilfsbereitschaft für die Opfer des russischen Angriffs auf die Ukraine reißt auch bei den Sportlern in der Region nicht ab.
Eine der aktuellen Initiativen stellt die Ju-Jutsu-Abteilung des Kraft Sport Lüneburg (KSL) auf die Beine: Am Sonntag, 24. April, kommen vier Topreferenten der Szene in die Sporthalle am Kreideberg (Ostpreußenring), bieten von 10 bis 17 Uhr einen Benefizlehrgang an. Die Einnahmen aus den Teilnahmegeldern (15 Euro im Vorverkauf auf ks-lüneburg.de, Tageskasse: 20 Euro) fließen an Hilfsprojekte für die Ukraine. Auch Zuschauer sind sehr willkommen und können sich gern mit einer Spende beteiligen.
„Einer unserer Trainer kam mit der Idee auf mich zu“, sagt Abteilungsleiter Fabian Röber. Er war zunächst skeptisch, wusste er doch: „Solche Referenten sind nicht einfach zu kriegen.“ Doch das Echo riss auch ihn vom Hocker: „Die sagten alle: ‚Ja klar, das machen wir!‘“
„Die“ sind im Ju-Jutsu etablierte Größen: „Mario Stapel ist in seiner Disziplin der oberste in Deutschland – der Bundestrainer ist gewissermaßen sein Schüler“, ordnet Röber augenzwinkernd ein. „Würde man das aufs Boxen übertragen, wäre das so, als käme einer der Klitschko-Brüder.“ Auch Uwe Nettlau, Christoph Siegel und Jun-Patrick Raabe haben nationale und internationale Erfolge in ihrer Vita.
Die Benefizaktion richtet sich aber nicht nur an Ju-Jutsu-Könner. Auch Anfänger ab zwölf Jahren können am Sonntag auf vier Mattenflächen in die Sportart hereinschnuppern. „Ju-Jutsu basiert auf Elementen aus asiatischen Kampfsportarten. Es dient der Selbstverteidigung, hat sich in der Polizei-Ausbildung etabliert“, beschreibt Röber. „Es vereint viele Disziplinen wie Schlag- und Tritttechniken, Wurftechniken und Bodenkampf miteinander.“ Neben dem Wettkampfaspekt gehe es auch um viele allgemeine Dinge: „Bewegung kriegen, fit bleiben, Spaß haben“, fasst der Abteilungsleiter zusammen.
Besonders die Kinder- und Jugendarbeit spiele im KSL eine große Rolle, betont Fabian Röber: „Es ist ideal für Kinder. Sowohl die aktiveren als auch die introvertierten finden hier eine gute Mitte.“ Selbstverteidigung ist dabei immer ein zentraler Aspekt – und auch Röber selbst wichtig: „In Kürze gebe ich beispielsweise einen Kurs für Mädchen an der Schule Marienau.“
Doch auch im Leistungssport ist der KSL erfolgreich. Zuletzt nahm etwa Henriette Habermann an der U21-EM auf Kreta teil, holte dort vor knapp zwei Wochen den 3. Platz. Kurz zuvor ging es für drei KSL-Starter zur Deutschen Meisterschaft – Ausbeute: einmal Silber, einmal Bronze.