
Lüneburg. Sie zählen zu den Top-Talenten unter den Fußball-Juniorinnen im Landkreis – und schaffen jetzt einen Karriere-Kick: Torhüterin Paula Hoppe wechselt zum 1. FC Köln, Eva Pia Simonsen zum deutschen U17-Vizemeister SpVg Aurich. Für Hoppe, die bereits Einsätze im U16-Nationalteam absolvierte und zuletzt für die B-Junioren des MTV Treubund zwischen den Pfosten stand, fallen die Sommerferien knapp zwei Wochen kürzer aus: Schon am 4. August beginnt die Schule in Nordrhein-Westfalen. Dann wohnt die 17-Jährige bereits im Kölner Sportinternat, gemeinsam mit Jugendfußballern des 1. FC Köln und Aktiven aus anderen Sportarten.
Gesamtpaket lockt
DFB-Keeperin Hoppe
Die Schule war auch ein Grund für den Wechsel in diesem Sommer: „Ich mache Abi, bin in der 11. Klasse. Jetzt kommen die zwei Jahre, die zählen“, beschreibt Hoppe den idealen Zeitpunkt. Beim 1. FC Köln passt für sie das Gesamtpaket: „Die Kombination aus Fußball, Schule und Wohnen hat mich angesprochen.” Hoppe wird zunächst für das U20-Team in der Regionalliga spielen – „aber Training ist auch bei der 1. Mannschaft geplant“, freut sie sich auf eine mögliche Perspektive im Bundesliga-Team. Doch das steht nicht im Vordergrund: „Der Fokus ist auf der U20. Ich will mich vor allem weiterentwickeln – spielerisch, technisch und als Persönlichkeit. Köln hat gute Bedingungen, das hat mir gefallen.“ Schon nach einem zweitägigen Probetraining war sie überzeugt: „Das Torwarttraining ist sehr gut, auch die Häufigkeit größer. Außerdem gibt es mehr Athletiktraining.“
Bereits mit fünf Jahren hatte Paula Hoppe mit Fußball begonnen. Lange spielte sie in Jungen-Mannschaften in Barskamp, später auch parallel mit Zweitspielrecht in Adendorf und Brietlingen.
Einen ähnlichen Frühstart legte Eva Pia Simonsen hin. Die 16-Jährige kickte schon im Kita-Alter, spielte zuletzt für die erfolgreichen Juniorinnenteams der MSG Erbstorf/Brietlingen. Sie wechselt nun nach Aurich – zu jenem Team, das nach einer starken Bundesliga-Saison gerade den Meistertitel hauchdünn verpasste: 1:2 hieß es im DM-Finale gegen Bayer Leverkusen.
„Diese Chance muss man nutzen“
Simonsen, die seit Längerem zur Landesauswahl gehört, wurde im April beim Länderpokal vom Klub aus dem Nordwesten gesichtet. Für sie steht die letzte Saison im Jugendbereich an. „Da wollte ich nochmal was ausprobieren. Ich hatte nie eine Profikarriere im Blick, wollte immer einfach nur ein bisschen kicken“, sagt Simonsen. Für sie ist der Sprung auf die Bundesliga-Bühne eine spannende Erfahrung: „Ich habe bisher nicht leistungsorientiert gespielt. Jetzt kann ich herausfinden, wie gut ich mich entwickeln kann, was im semiprofessionellen Fußball mit noch besserem Training rauszuholen ist. Diese Chance muss man nutzen!“ Die 16-Jährige weiß, warum sie in den Blick der Aurich-Trainer rückte: „Ich habe einen guten Überblick, eine gute Technik und bin schnell.“
Inzwischen weiß sie schon, was sie in Aurich erwartet: „Ich war schon zweimal dort, habe probegewohnt und ein paarmal beim Training mitgemacht. Auch meine beiden Mitbewohnerinnen kenne ich schon.“ Mit der Kombination aus Fußball, Schule und Wohnumfeld lockt der Klub aus Ostfriesland regelmäßig Talente aus ganz Deutschland und behauptet sich eindrucksvoll gegen die Juniorinnen der großen Männer-Bundesligisten. „Dort herrscht ein starker Teamgeist. Da wird auch nächste Saison etwas zu holen sein“, setzt Simonsen darauf, dass der Umbruch nach dem Vizemeister-Erfolg gelingt.