Kleiderkammer droht das Aus

DRK-Ehrenamtskoordinatorin Marion Lochowicz (v. l.), die Ehrenamtlichen Vera Volosin, Klaus Strehlau, Sabah Jahwar und Evi Berger sind mit Leidenschaft dabei und freuen sich auf Unterstützung. Foto: ri

Lüneburg. Schon eine Stunde bevor die kleine Kleiderkammer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Ortsvereins Lüneburg-Stadt in der Straße An den Reeperbahnen öffnet, stehen Kunden vor der Tür. Um 9 Uhr ist Einlass. Ordentlich sortiert und übersichtlich wirkt der kleine Raum. Rechts hängen die Oberteile auf Bügeln, links liegen Hosen in beschrifteten Kästen. Die Kleiderkammer wirkt wie ein netter kleiner Laden.
Vera Volosin und Sabah Jahwar sortieren Kleidung, legen Jeans zusammen, sorgen für Ordnung. Sie helfen ehrenamtlich in der Kleiderkammer. Sie sind zwei von insgesamt neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Es tut mir einfach gut, wenn ich helfen kann“, sagt Sabah Jahwar. Jedoch fehlt es der Einrichtung an Personal: „Wir brauchen ganz dringend noch mehr ehrenamtliche Menschen. Ansonsten können wir die Kleiderkammer nicht mehr betreiben und müssen sie schließen“, sagt Marion Lochowicz, Ehrenamtskoordinatorin beim DRK-Ortsverein. „Das wäre wirklich schade, denn wir helfen vielen Menschen“, fügt Klaus Strehlau hinzu. Der 65-Jährige hilft seit über sieben Jahren ehrenamtlich bei der Kleiderkammer. „Ich bin Frührentner und hätte gerne länger gearbeitet. Stattdessen helfe ich hier mit.“ Die Geselligkeit, die freundschaftliche Atmosphäre und der Umgang mit Kundinnen und Kunden bereiten ihm viel Spaß. Dreimal die Woche hat die Kleiderkammer geöffnet: dienstags, mittwochs und donnerstags von jeweils 9 bis 12 Uhr.

„Unsere Kleiderkammer gibt es seit über 20 Jahren. Zu uns kommen Menschen mit sehr geringem Einkommen“, erklärt Marion Lochowicz. „Wir nehmen für die gebrauchten Sachen sehr kleine Gebühren. Für ein T-Shirt beispielsweise 50 Cent, für eine Jeans drei Euro.“ Einen Nachweis über die Bedürftigkeit müssen die Kunden nicht vorlegen. Das Angebot besteht aus Kleidung, Bettwäsche, Handtücher und andere Textilien. Alles Spenden von Privatleuten. „Die Sachen müssen natürlich durchgesehen werden. Sind sie verdreckt oder kaputt, sortieren wir sie aus. Wir nehmen jedes Teil, das gespendet wird, in die Hand“, erklärt Klaus Strehlau. „Dann legen wir die Sachen in der Kleiderkammer aus.“ Immer montags kommt das ehrenamtliche Team zusammen, um den Verkauf vorzubereiten. „Das sind auch immer so drei bis vier Stunden. Und auch die machen richtig viel Spaß“, wirbt der Frührentner um Mitstreiter.
Direkt neben der Kleiderkammer für Erwachsene liegt die Kinderkleiderkammer. Neben Bekleidung werden hier auch ein wenig Spielzeug und Bücher angeboten. „Auch hierfür benötigen wir dringend Personal“, sagt Marion Lochowicz.

Was müssen Interessierte mitbringen? „Einfach Spaß am Umgang mit Menschen, Interesse an verschiedenen Kulturen, Zuverlässigkeit und die Bereitschaft, regelmäßig eingesetzt zu werden“, zählt die Ehrenamtskoordinatorin auf. „Fremdsprachenkenntnisse müssen nicht sein.“ Kollege Klaus Strehlau ergänzt: „Toll wäre es, wenn die Interessierten bereit wären, sich für einen Tag einsetzen zu lassen, dann können wir leichter planen.“ Evi Berger ist ganz frisch im Team und schaut sich an diesem Tag ihre zukünftige Arbeit an: „Ich starte nächste Woche meinen Dienst und freue mich schon riesig“, erzählt die Lüneburgerin. Für die Arbeit der Ehrenamtlichen bietet das DRK immerhin eine kleine Gegenleistung: „Wir bieten einen Fahrgeldanteil pro Schicht. Außerdem können sich die Ehrenamtlichen kostenlos in Erster Hilfe aus- und weiterbilden lassen. Einmal im Jahr organisieren wir einen Ehrenamtstag und ganz aktuell laden wir zur Weihnachtsfeier“, zählt Ehrenamtskoordinatorin Marion Lochowicz und verteilt die Einladungen an die Mitarbeiter der Kleiderkammer.
Um kurz vor 12 Uhr verlassen an diesem Donnerstag die letzten Kunden die kleine Kleiderkammer. Vor ihrem Feierabend räumen Vera Volosin, Sabah Jahwar und Klaus Strehlau noch ein wenig auf. Dann verabschieden sie sich – alle mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie haben gearbeitet, und das mit Freude und Engagement. Sie haben gelacht und sich unterhalten. Und sie haben das ein oder andere „Danke“ gehört. Ein schöner Lohn!ri

Wer bei der Kleiderkammer mithelfen möchte, kann sich gerne bei Ehrenamtskoordinatorin Marion Lochowicz melden: Telefon (04131) 2 66 69 11 oder per E-Mail an lochowicz@drklueneburg.de. Wer Kleiderspenden abgeben möchte, kann dies während der Öffnungszeiten der Kammer tun.

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