
Wendisch Evern. Der Sportpark Ostheide, den der LSK vor den Toren Wendisch Everns plant, ist derzeit in aller Munde. Auch den Sportlern der Gemeinde sind u. a. Trainingsmöglichkeiten auf dem modernen Gelände in Aussicht gestellt worden. Tatsächlich sind die Bedingungen für Wendisch Everns Fußballer, Biathleten & Co. nicht optimal. So steht den Kickern des SVW nur ein einziger Rasenplatz zur Verfügung, den sich alle Altersklassen für Trainings- und Spielbetrieb teilen müssen.
Kein Wunder, dass der Verein seit Langem daran interessiert ist, eine benachbarte Ackerfläche in Traingingsplätze zu verwandeln – bislang vergeblich. Doch plötzlich kommt Bewegung in die Sache, seitdem der Sportpark Ostheide zur Diskussion steht … Sind die Sportler letztlich die Profiteure des Zoffs – oder werden sie zum Spielball der unterschiedlichen Interessengruppen?
Einer, der die Erweiterung des Sportgeländes am Niendorfer Weg um eine knapp drei Hektar große Fläche befürwortet, ist SPD-Ratsherr Rainer Leppel. In einem Leserbrief in der LZ hatte er vor Kurzem noch geschrieben, die Planung zur Erweitung „ist bereits eingeleitet“. Tatsächlich hat sich schon ein Arbeitskreis aus je zwei Mitgliedern der Ratsfraktionen CDU und SPD sowie Vertretern der örtlichen Sportvereine gegründet. „Wir befinden uns in einer Phase, in der wir erste Gedanken sammeln“, erklärt er der Lünepost, was mit „eingeleiter Planung“ gemeint war. Konkrete Planungsschritte seien jedenfalls „noch nicht initiiert“.
Leppel führt weiter aus: „Es wäre falsch, sich jetzt nicht mit der Fläche neben dem aktuellen Sportplatz zu beschäftigen, wo wir sie aktuell endlich in Zugriff haben.“ Als das im vorigen Jahr erstmals bekannt wurde, machten sofort Gerüchte die Runde im Ort, der Acker werde nur so plötzlich angeboten, um die Planung des Sportparks Ostheide zu verhindern. „Fakt ist, dass zwei Sportstätten für eine Gemeinde wie Wendisch Evern zu viel sind“, meint Leppel. Dennoch stehe er der Bürgerbefragung am
28. März (LP berichtete) offen gegenüber.
Ohne Frage: Auch die Erweiterung des aktuellen Sportgeländes wäre für Wendisch Everns Sportler ein Gewinn. Bedarf an Kapazitäten in einem Sportpark Ostheide gäbe es dann wohl tatsächlich nicht. „Man darf aber auch nicht vergessen, was das kosten würde“, gibt Wendisch Everns Bürgermeister Clemens Leder (CDU) zu bedenken. Allein der Kauf der gut 26.000 Quadratmeter Land schlägt laut Leder mit einer beträchtlichen fünfstelligen Summe zu Buche. „Und dann ist es ja nicht damit getan, dass jemand den Acker geradeschiebt. Da sind zusätzlich je nach Ausgestaltung noch bauliche Maßnahmen notwendig“, rechnet der Bürgermeister vor. Die 100.000-Euro-Grenze würde wohl gesprengt werden. „Das ist Geld, das uns dann im Gemeindehaushalt für andere Aufgaben fehlt …“ Das Angebot des LSK, dass Wendisch Everner Vereine kostenlos im Sportpark Ostheide trainieren könnten, liegt Leder dagegen sogar schriftlich vor.
Eine Erweiterung, die die Gemeinde finanziell stemmen müsste, oder ein Neubau, den der LSK umsetzen will? Diese Frage wird für die Aktiven im Ort zum jetzigen Stand zum Pokerspiel. Wird es nämlich nichts mit dem neuen Sportpark, bleibt nur noch die Hoffnung auf den Acker neben dem SVW-Platz. Und schriftlich zugesichert war der der Gemeinde bis Redaktionsschluss noch nicht: „Wir haben das Wort des Eigentümers, dass er die Fläche zur Verfügung stellen würde. Und das Wort gilt noch in Wendisch Evern“, betont SPD-Mann Leppel. Das Wort eines Mannes, der über viele Jahre mit den Verantwortlichen des SVW im Clinch lag und partout keinen Zentimeter seines Ackers für die Sportler hergeben wollte …
„Der Arbeitskreis hat bislang aber auch erst einmal getagt“, erklärt Clemens Leder, „das nächste Treffen ist für den 17. März geplant. Dann sollten weitere Gespräche mit dem Eigentümer des Ackers geführt sein und konkretere Fakten auf dem Tisch liegen.“
Bis zur Bürgerbefragung sind es noch vier Wochen. Vielleicht werden die Pläne ja bis dahin noch konkreter – und für die Sportler verlässlicher. Damit sie am Ende nicht leer ausgehen, wenn eine Option abgelehnt und die andere zurückgenommen werden sollte.