Widerstand gegen Feuerwehr-Neubau am Johanneum

Lüneburg. „Das hier ist ein Naherholungsgebiet für Anwohner und klimatisch von sehr hoher Bedeutung“, sagt die Lüneburgerin Anja Denecke. Und ausgerechnet auf diesem Gebiet an der Theodor-Heuss-Straße in Kaltenmoor plane die Stadt den Bau der neuen Feuerwache Ost. „Das ist absolut der falsche Standort“, sagt Anwohnerin Denecke, die mit anderen Kritikern die Bürgerinitiative (BI) Haferkamp/Feuerwache-Ost gegründet hat. 

Die Lünepost traf Anja Denecke am Haferkamp. „Das hier ist unser Naherholungsgebiet in Neu Hagen“, sagt sie und zeigt auf das weite Feld und den angrenzenden Erlenwald. „Hier gehen Anwohner spazieren und vor allem: Hier ist die Heimat von vielen Pflanzen, Tieren und Insekten.“

Anja Denecke interessiert sich schon länger für die Artenvielfalt, hat Exkursionen mit einer Artenschutzbeauftragten in diesem Gebiet unternommen. „Wir sehen hier verschiedene Bienen- und Hummel­arten, auch Wespenspinnen und eine hohe Population der selten Sumpfschrecke wurden hier gesehen. Es ist Jagdgebiet für Milane und Bussarde“, zählt sie auf. Außerdem blühten an diesem Standort seltene Wildpflanzen. „Diese Artenvielfalt aus Tieren und Pflanzen brauchen wir doch so dringend.“ Daher dürfe das Feld auch nicht bebaut und der Boden versiegelt werden.

Doch was entgegnet sie denjenigen, die die Feuerwache hier befürworten? „Ja natürlich: Leben retten ist notwendig. Aber warum sucht man nicht noch weiter nach Alternativen? Warum versteift man sich allein auf die Acht-Minuten-Regel, also die Zeit, in der Rettungskräfte am Notfallort sein müssen? Es müssen auch nicht alle Einsatzkräfte zur gleichen Zeit am Einsatzort sein, heißt es im Gesetz.“

Die BI-Gründerin regt an: „Warum diskutiert man nicht über die Alternative, dass Rettungskräfte im Notfalleinsatz die Ampeln auf Rot stellen können? Es gibt inzwischen hochmoderne Ampelsignal-Schaltungen von Siemens, für die Lüneburg ein Leuchtturmprojekt starten könnte, zusammen mit der Uni. Oder warum plant man nicht zwei kleinere Wachen im Süden und im Norden, die jeweils den Osten mit abdecken, anstatt der großen Wache hier in diesem klimatisch so wichtigen Gebiet, über das auch eine Kaltluftleitbahn verläuft, das ein wichtiger CO2-Speicher ist?“

Anja Denecke findet: „Das Denken ist nicht zeitgemäß. Wir müssen viel zukunftsorientierter denken. Es ist paradox zu sagen, auf der einen Seite Leben retten zu wollen, dafür aber wichtigen Lebensraum vieler Arten zu zerstören. Außerdem dient dieses Gebiet ja auch der Gesundheit. Und das bedeutet auch, Naherholungsgebiete mit solch einer Artenvielfalt konsequent nicht zu bebauen.“ Das sähen auch die anderen Mitstreiter der BI so. „Und so ist es eigentlich ja auch vorgesehen in der Stadtklimaanalyse von 2018. Aber umgesetzt wurde es bisher nicht.“

Die ersten Pläne zur neuen Feuerwache-Ost sehen ein Gebäude mit drei Geschossen vor. Im Erdgeschoss könnten Umkleiden und Lager untergebracht werden, im ersten Obergeschoss Werkstätten und Büros. Daran anschließen soll sich die Werkzeughalle. Im zweiten Stock sind Bereiche für Bereitschaft/Freizeitangebote und Schulungen vorgesehen. Auch an die Umwelt haben die Planer gedacht: So soll das Dach der Fahrzeughalle begrünt und der Komplex so gestaltet werden, dass der Kaltluftzug auf dem Weg zur Belüftung der Innenstadt möglichst wenig beeinträchtigt wird. Die geschätzten Baukosten liegen bei 24 Millionen Euro. Für neue Fahrzeuge, Werkstatt, Funktechnik, Lagerausstattung und Fitnessbereich kämen weitere fünf Millionen Euro dazu.

Bei der Stadt geht man davon aus, dass die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung im Frühjahr beginnt: „Wir werden bekannt machen, wann und wo die Unterlagen einzusehen sind“, teilt Pressesprecherin Suzanne Moenck mit. „Diese Beteiligungsmöglichkeit können alle nutzen.“ Zunächst braucht es aber den Beschluss des Verwaltungsausschusses, der am 1. März wieder tagt.

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