
Westergellersen. Da kommt wieder ganz großer Sport in die Region: Ab Donnerstag, 15. Juni, findet das renommierte Vielseitigkeitsturnier „Luhmühlen Horse Trials” auf dem Reitgelände in der Westergellerser Heide statt. Bis 18. Juni verbindet das Event den CCI4*-S-Wettbewerb mit der Deutschen Meisterschaft und der Fünf-Sterne-Prüfung, der „Champions League” der Vielseitigkeit.
15 Kilometer von Lüneburg entfernt geht das „Who is who“ der internationalen Szene an den Start, darunter gleich sieben Reiter aus der Top-Ten der Weltrangliste. In der CCI5*-L sind vier Deutsche dabei, darunter Nicolai Aldinger, der im Ausbildungszentrum Luhmühlen seine Trainingsbasis hat. Mit Felix Vogg (Schweiz) und Kirsty Chabert (Großbritannien) ist ein Duo des Siegerpodiums von 2022 auch diesmal wieder dabei. Von Vorjahressieger Vogg gibt‘s großes Lob für das Turnier: „Es ist super-organisiert und mit perfekten Bedingungen für die Pferde. Luhmühlen ist dieses Jahr mein Saisonhighlight und ich freue mich drauf!”
Die Deutschen Meisterschaften holen zudem Deutschlands Elite im Busch nach Luhmühlen. Olympiasiegerin und Vizeweltmeisterin Julia Krajewski reitet zwei Nachwuchspferde im CCI4*-S. Wermutstropfen für die Fans: Vorjahressieger Michael Jung zog seine Anmeldung zurück, wird 2023 nicht starten.
Bereits im vergangenen Jahr sorgte die Neuauflage vor Publikum für Begeisterung, auch der Erfolg der deutschen Vielseitigkeitsreiter bei der WM in Italien hat die Vorfreude in der Reitsportszene noch gesteigert. Für die Teilnehmer gewinnt das Turnier ebenfalls an Attraktivität: Das Preisgeld in der Longines CCI5*-L-Prüfung wird von 100.000 auf 125.000 Euro erhöht, entspricht damit den neuen Anforderungen des Weltverbandes zur Ausrichtung der höchsten Kategorie des Sports. „Durch unsere beständigen Sponsoringpartnerschaften kann Luhmühlen diesen großen Schritt gehen und somit weitere Anreize für das Teilnehmerfeld schaffen”, freut sich Julia Otto, Geschäftsführerin der Turniergesellschaft Luhmühlen.
Und noch etwas ist 2023 anders: Parcourschef Mike Etherington-Smith hat sich entschieden, die Richtung der Geländestrecken erneut zu drehen. „Die Reitrichtung zu ändern, bietet viele interessante Gestaltungsmöglichkeiten und gibt uns auch zukünftig viele Optionen.“
Neben den hochklassigen Turnierwettbewerben lockt Luhmühlen stets mit einem attraktiven Rahmenprogramm. So gibt es am Donnerstag eine Premiere: Zum ersten Mal werden Reiter beim Dressurtraining die große Kulisse nutzen, ihre Pferde unter Turnierbedingungen und kommentiert von einem Richter vorzustellen. Am Freitag zeigen die Kinder des „Kids Cross-Country Fun“, wie man früh sattelfest sein kann. Am Samstag zeigt Lisa Röckener ein Showprogramm. Sie verbindet Turniersport mit der Arbeit am und mit dem Pferd, setzt dabei auf ein harmonisches Miteinander. Sonntag sind die Falkner des Wildparks Lüneburger Heide mit ihrer Vogel-Flugshow zu Gast.
Programm geändert wegen Pferde-Herpes
Sorgen bereitet vor dem Turnier, dass auf zwei Luhmühlener Höfen die gefährliche Infektionskrankheit Pferde-Herpes grassiert. Doch Sprecherin Dr. Friederike Stüvel sieht keine Gefahr: „Das Turniergelände liegt total abseits, einige Kilometer vom Ort entfernt, da gibt es keine Berührungspunkte mit den Pferden hier im Stall.“ Und: „Alle teilnehmenden Pferde müssen geimpft sein. Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung ist daher verschwindend gering.“ Dennoch habe man das Rahmenprogramm angepasst, etwa die Fohlenschau mit Tieren aus der Region sowie das Ponyreiten abgesagt. So soll jeglicher Kontakt zwischen den lokalen Tieren und denen der Reitstars ausgeschlossen werden.