Mit Sicherheit zur Sauberkeit

Lüneburg. Einer der sensibelsten Bereiche eines Krankenhauses ist die Abteilung, in der medizinische Untersuchungs- und Operationsprodukte gereinigt, desinfiziert und gegebenenfalls sterilisiert werden – die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte, kurz AEMP. Das Klinikum Lüneburg hat in diesen Bereich rund drei Millionen Euro investiert und die AEMP komplett umstrukturiert und saniert.
„Der Förderanteil liegt bei 2,3 Millionen Euro, den restlichen Anteil trägt das Klinikum, davon wurde unter anderem der Brandschutz finanziert“, erklärt Manuela Gaedicke, Pressesprecherin bei der Gesundheitsholding Lüneburg.

Pläne für den Umbau gab es bereits seit 2019. „Es stand grundsätzlich eine Erneuerung bei den Geräten an“, erklärt Lisa-Lore Meyer, Bereichsleiterin Pflege. In den vergangenen Monaten wurde die Abteilung bei laufendem Krankenhausbetrieb Stück für Stück saniert und modernisiert. Gerade erst wurden die letzten Fußleisten angebracht, ein paar Schilder fehlen noch an den Umkleiden, doch der hochmoderne Prozess der Aufbereitung läuft. Die Lünepost war vor Ort und hat sich die Reinigungsanlagen angeschaut.

Vom OP direkt in Reinigungsbereich

Ein Fahrstuhl im unreinen Bereich, dort wo die verschmutzten Produkte ankommen, öffnet sich. Claudia Martini, technische Sterilisationsassistentin, zieht einen Wagen, beladen mit Containern, heraus. „Der Fahrstuhl kommt direkt aus dem zentralen OP-Bereich mit den insgesamt sieben Sälen“, erklärt Matthias Fahl, technischer Sterilisationsassistent. Die Container sind gefüllt mit benutztem OP-Besteck – Pinzetten, Skalpell-Griffe, Scheren und Wundhaken. Zunächst werden die Bestecke grob vorgereinigt. „Da muss man manchmal starke Nerven haben“, sagt Claudia Martini aus Erfahrung: „An einigen Bestecken können noch Blut- und Gewebereste hängen, oder Knochensplitter.“

„Nach der Grobreinigung kommen die OP-Bestecke und -Instrumente sowie die minimalinvasiven Geräte in die sogenannten RDG – in die Reinigungs- und Desinfizierungsgeräte“, erklärt Matthias Fahl. „Hier werden sie bei 90 bis 93 Grad gereinigt und thermisch desinfiziert.“ Besonders stolz ist das AEMP-Team, das aus 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besteht, auf die große Containerwasch-
analage: „Hier kommen die Container rein, in denen die Bestecke und Geräte aufbewahrt werden“, sagt Fahl. Die Reinigungsanlage erinnert an einen überdimensionalen Geschirrspüler, durch die Glastüren lässt sich der Waschvorgang beobachten.
Nach dem Spülvorgang holen die Mitarbeiter die sauberen und desinfizierten Produkte auf der anderen Seite der Maschine heraus, hier befindet sich der „reine“ Bereich. Moritz Messow betrachtet eine minimalinvasive Zange: „Wir schauen uns nach der Reinigung immer jedes Produkt genau an“, erklärt der technische Sterilisationsassistent. „Sollte mal eine Verschmutzung sichtbar sein, was selten vorkommt, geht das Produkt sofort wieder in das RDG.“

Durchgängige Dokumentation der Schritte

Viele Geräte oder Produkte müssen nach Reinigung und Desinfizierung auch sterilisiert werden, um wirklich alle Keime abzutöten. „Dafür stehen Autoklaven zur Verfügung. Das sind gasdicht verschließbare Druckbehälter, die für die thermische Behandlung von Stoffen im Überdruckbereich eingesetzt werden“, erklärt Fahl. Bei rund 134 Grad werden die OP-Produkte sieben Minuten unter Dampf sterilisiert – in der Verpackung. „Der Dampf für die Sterilisation geht durch die Verpackung, das aus speziellem Gewerbe besteht“, erläutert Fahl den Vorgang. „In diesem Sterilisationsbereich überprüfen die Mitarbeiter den gesamten Ablauf.“ So zeigt ein Indikatorstreifen auf jeder Verpackung, ob die Sterilisation optimal abgelaufen ist. „Das muss man sich wie eine Art PH-Messstreifen vorstellen: Zeigt der Streifen einen korrekten Farbumschlag, dann war der Vorgang erfolgreich“, sagt Fahl.
Überhaupt ist die Dokumentation jedes Reinigungsschrittes ein wesentlicher Bestandteil der Aufbereitung. „Hier wird jeder Schritt dokumentiert, ebenso, welcher Mitarbeiter für den Schritt verantwortlich war“, erklärt Hygienefachkraft Markus Diez. Er ist einer von insgesamt vier Hygienefachkräften am Klinikum, die sich auf verschiedene Bereiche aufteilen, Diez ist für die AEMP verantwortlich. „Die Dokumentation ist dabei ein wichtiger Qualitätsnachweis.“

Neben dem Bereich für die Aufbereitung der OP-Bestecke werden in einem weiteren Bereich der AEMP die Endoskopiegeräte gereinigt und desinfiziert. Auch hier muss man sich den Reinigungsvorgang wie eine Art Geschirrspüler vorstellen. Die Endoskope liegen in Siebschubladen und werden eine Stunde lang bei 36 Grad gespült und desinfiziert. „Einmal im Jahr werden die Medizinprodukte auf Keime erprobt“, erklärt Hygienefachkraft Diez. „Wir wollen gewährleisten, dass die Aufbereitung sicher ist, der Patientenschutz steht dabei immer im Vordergrund.“

Doch nicht nur für die medizinischen Produkte sind die Anforderungen auf dem derzeit höchsten Standard, die neue und hochmoderne AEMP bietet auch bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter. „Die Arbeitstische sind höhenverstellbar, die Beleuchtung ist optimiert worden, es gibt einen hellen und freundlichen Aufenthaltsraum“, zählt Matthias Fahl auf und sagt überzeugend: „Es ist ein Traum, im neuen AEMP zu arbeiten.“

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