
Amelinghausen. Die umstrittene Schutzhütte an der Kronsbergheide in Amelinghausen soll tatsächlich abgerissen werden. Das hat der Landkreis Lüneburg am Donnerstag verfügt: „Wir dürfen dafür keine Genehmigung erteilen, dafür gibt es keine Rechtsgrundlage“, erklärte Landrat Jens Böther. Mit Kreisrätin Sigrid Vossers und Stefan Bartscht vom Fachdienst Umwelt traf er Vertreter aus Gemeinde und Landjugend an der Hütte, um über deren Zukunft zu beraten.
Wie berichtet, hatte die Gemeinde vergessen, einen Bauantrag zu stellen. Anzeigen bei der Unteren Naturschutzbehörde – erst anonym und dann von Ex-Nabu-Chef Thomas Mitschke – brachten das Versäumnis dann ans Licht.
Gemeindedirektor kämpft um Verbleib
Das Problem: Das Häuschen steht im Landschaftsschutzgebiet auf einem geschützten Biotop mit mehr als 30 seltenen Arten. Der Kreis sagt, er habe alle Ausnahmemöglichkeiten geprüft und kein Schlupfloch finden können. Sehr zum Bedauern von Landrat Böther: „Mit dem Bau hat die Landjugend eine großartige Gemeinschaftsleistung hingelegt – das ist für mich völlig unstrittig.“ Schuld am Dilemma trage alleine die Gemeinde. Böther: „Die Verantwortung dafür, dass die Landjugend einen wasserdichten Auftrag bekommt, hat selbstverständlich derjenige, der diesen Auftrag erteilt.“
Gemeindedirektor Christoph Palesch: „Natürlich räumen wir ein, formell rechtswidrig gehandelt zu haben, also keine Ausnahmegenehmigung beantragt zu haben – das bedeutet aus unserer Sicht längst nicht, dass die Schutzhütte dort nicht verbleiben darf.“ Palesch will das Thema nun mit in den Gemeinderat nehmen und bleibt dabei: „Die Kreisverwaltung hat aus Sicht der Gemeinde mehrere Optionen, die Schutzhütte an Ort und Stelle zu genehmigen.“