Für mehr Grün: Sie fordern Bäume statt Asphalt

Lüneburg. Eine Allee von Linden oder Ahornbäumen, die den Ostpreußenring im Lüneburger Stadtteil Kreideberg säumt – das können sich Andreas Meihsies (Ex-Grünen-Stadtrat, heute „Privatier“), Jens-Peter Schultz (SPD, Ortsbürgermeister Ochtmissen und Vorsitzender des Bauausschusses) sowie Martin Lühmann (Grüner, Mitglied im Bauausschuss) sehr gut vorstellen.

Wie die drei befreundeten Männer darauf kommen? Für Schultz war der Anlass eine Pressemitteilung der Stadt Lüneburg vom September 2022. Hier wurde mitgeteilt, dass das Projekt „Lünepaten“ eingestellt wird. „Das fand ich echt bitter“, sagt das Stadtratsmitglied. „Wir haben das bei uns in Ochtmissen ganz aktiv betrieben und es wurde sehr gut angenommen!“ Rund 30 Bäume wurden so innerhalb von zwei Jahren gepflanzt. Das Prinzip war einfach: Ein Bürger, Verein oder eine Institution spendete einen Baum für rund 150 Euro. „Wir vom Ochtmisser Ortsrat hatten zuvor passende Plätze herausgesucht und mit dem Bereich Grünplanung der Stadt abgestimmt.“ Die AGL bereitete die Pflanzlöcher vor und half auch bei der Pflanzung. „Auch der Spender pflanzte selber mit, und das begeisterte die Bürger“, erinnert sich Schultz. „So sagten z. B. Eltern zu ihren Kindern, dass das jetzt ihr Baum sei und sie zusehen könnten, wie er wächst.“ Eine schöne Aktion. „Die Bürger konnten sich einbringen und machten das gern“, so Schultz. Und nicht jeder habe schließlich einen eigenen Garten.

Das Projekt wurde nach zwei Jahren abgesetzt, auch wenn der damalige Ratsbeschluss eigentlich für fünf Jahre galt. Eine der Begründungen lautete, dass die Lünepaten „aufgrund mangelnder Flächenverfügbarkeit für Neupflanzungen von Bäumen“ eingestellt würden.

Dass zumindest dieses Argument nicht schlagkräftig sei, wollen die drei beweisen – und gleichzeitig konstruktiv etwas für ein grüneres Lüneburg tun sowie Anregungen geben für die Verwendung der jährlichen 200.000 Euro aus dem Klimafonds für Entsiegelung, der alternativ zu den Lünepaten ab 2022 eingerichtet wurde.

Dafür haben sie sich den Stadtteil Kreideberg ausgesucht – Meihsies und Lühmann sind hier zu Hause. Zum Ortstermin kommen die drei gut vorbereitet mit kleinen Heringen und Absperrband, um ihre Vorstellungen zu verdeutlichen.

Auf dem Kreideberg wäre Platz für 50 Bäume

Los geht‘s im Ostpreußenring, der fast den gesamten Stadtteil durchzieht. Am Straßenrand zeigen Schultz, Meihsies und Lühmann, wie sie sich die Umsetzung ihrer „Allee“ vorstellen: „Wir möchten die Parkstreifen rechts und links der Straße dazu nutzen“, erklärt Meihsies. Das sei umsetzbar, da sie in öffentlicher Hand sind. „So ungefähr alle drei Autos könnte man einen Baum pflanzen“, meint Schultz. Dann blieben die meisten Parkplätze erhalten – aber die Straße würde grün werden. „Am besten eignen sich oft die Stellen an Einmündungen“, präzisiert der Bürgermeister, „auch wenn man natürlich dabei die Sichtachse für den Verkehr im Blick behalten muss.“ Auch wenn es aktuell teilweise noch recht grün aussehe durch die angrenzenden Gärten: „Viele der großen Bäume sind alt und werden in absehbarer Zeit gefällt werden müssen“, prognostiziert Schultz. Er schätzt: „Ungefähr 90 Bäume könnte man nicht nur im Ostpreußenring, sondern auf dem ganzen Kreideberg pflanzen.“ Und noch viel mehr in all den anderen Lüneburger Stadtteilen: „Denn wir zeigen das hier natürlich nur beispielhaft, weil wir uns auf dem Kreideberg gut auskennen“, sagt Martin Lühmann.

Zähle man noch Flächen im privaten Besitz hinzu, wie z. B. vor Wohnkomplexen, kämen in diesem Ortsteil sicher noch 50 weitere Bäume dazu. „Das macht schon einen Unterschied“, sagt Meihsies. Nicht nur optisch, sondern auch umwelttechnisch. „Und natürlich spenden große Bäume Schatten, was nicht zuletzt auf Parkplätzen sehr angenehm ist“, betont Schultz.

Die Tour geht auch durch die Stöteroggestraße, überall zeigen die drei Baumaktivisten Stellen, die entsiegelt werden könnten. „Wir würden uns freuen, wenn die Stadt dieses Anregungen aufnimmt“, sagen die drei zum Abschluss.

Stadt: „Zusätzliche Vorschläge würden nicht weiterhelfen“

Was sagt die Stadt dazu? „Grundsätzlich freuen wir uns als Verwaltung natürlich sehr, dass es in Lüneburg engagierte und interessierte Menschen gibt, die Vorschläge und Ideen einbringen“, sagt Stadtsprecher Florian Beye. „Was konkret Vorschläge für Entsiegelungen oder Baumpflanzungen betrifft, ist es aktuell so, dass seitens der Verwaltung bereits ein umfassendes Maßnahmenpaket vorliegt, für dessen Umsetzung zum Teil die Personalkapazität gar nicht ausreicht. Zusätzliche Vorschläge würden da aktuell nicht weiterhelfen.“

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