19 Prozent in der Gastronomie: Das sagen die Wirte

Landkreis. Noch macht das Essengehen Spaß, die zahlreichen Restaurants in Stadt und Landkreis Lüneburg sind gut gefüllt, sowohl in der Woche als auch am Wochenende. Noch zahlen die Gäste auf Speisen in Restaurants und Cafés sieben Prozent Mehrwertsteuer. Das wird sich ändern: Die Steuer soll im kommenden Jahr wieder auf 19 Prozent steigen. Das hat die Bundesregierung entschieden.
Zum Hintergrund: Um die Gastro­nomie während der Coronazeit zu entlasten, hatte Berlin den Steuersatz für Speisen in Restaurants und Cafés vorübergehend von 19 auf sieben Prozent gesenkt. Wegen der Energiekrise wurde die Regelung mehrmals verlängert – bis Ende dieses Jahres. Doch damit ist nun Schluss.

Für viele Betriebe ein Verlustgeschäft

„Das ist wirklich eine fatale Entscheidung“, fasst Jörg Laser (kl. Foto), Vorsitzender des Vereins Lüneburger Gastronomen, zusammen. „Vor dem Hintergrund der extremen Steigerungen bei Lohn-, Lebensmittel- und Energiekosten müssten dann die Speisen sogar statt um zwölf Prozent eher um 20, vielleicht sogar bis 25 Prozent erhöht werden. Damit könnten die Betriebe einigermaßen wirtschaftlich bleiben.“ Laser weiß aber: „Das ist völlig illusorisch, das können sich die Verbraucher gar nicht leisten. Das bedeutet, dass es für viele Betriebe ein Verlustgeschäft wird.“

Was den erfahrenen Gastronom und Hotelbetreiber noch ärgert: „Für die Online- und Lieferdienste gilt die Erhöhung nicht. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Betriebe, die Service anbieten und damit auch ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die die Innenstädte prägen.“ Der Vereinsvorsitzende befürchtet für die Zukunft Leerstände wie im Einzelhandel. „Dabei lebt doch die Innenstadt vom Handel und der wiederum lebt von der Gastronomie.“

Auch Caterer mit Servicepersonal sind betroffen

Erhöht wird zum 1. Januar. Ein schlechter Zeitpunkt für die Branche: „Januar, Februar und auch März sind traditionell defizitäre Monate für die Gastronomie. Nun wird das erste Quartal für viele Betriebe so richtig schwierig, viele haben kaum Reserven. Gleichzeitig ist das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr recht kurz.“ Gibt es noch Hoffnung? Laser glaubt nicht: „Das Thema ist politisch durch.“ Aber immerhin: „Ich glaube fest daran, dass wir Betriebe in Lüneburg im nächsten Jahr viel Kraft und Kreativität in Veranstaltungen und Kultur investieren. Dass viele sagen: ‚Jetzt erst recht‘“, hofft er.

Betroffen sind neben Restaurants und Cafés auch Caterer, die Speisen z. B. an Schulkantinen liefern und dafür zusätzlich Personal bereitstellen. „Das ist eine äußerst kritische Situation für uns. Wir wissen noch nicht, wohin die Reise geht“, sagt der Chef eines großen Betriebes, der u. a. 400 Essen für Schulmensen zubereitet. „Wir liegen jetzt schon zwischen 4 und 4,50 Euro pro Gericht. Dann müssten es schlimmstenfalls 5 Euro werden.“

Doch eine kleine Hoffnung?

Nachtrag: Dienstagnachmittag kam doch noch eine Meldung, die den Wirten ein wenig Hoffnung machen könnte. So berichtete die Rheinische Post, dass Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ein Veto beim Bundesrat einlegen möchte. Ob das noch hilft angesichts der Milliarden-Lücke im Bundeshaushalt?

Stimmen von Gastronomen lesen Sie in der Lünepost vom 22. November.

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