
Lüneburg. „Endlich ist es soweit. Wir können loslegen!“, freut sich Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. Das Design ist modern, die Farben dezent und die Ausführungen vielfältig: Das Konzept für die „Grünen Oasen 2.0“ steht. Es sieht vor, an repräsentativen Orten in der Fußgängerzone hochwertige Sitz- und Liegekombinationen aufzustellen, die den Bedürfnissen aller Altersgruppen gerecht werden.
„Die Möbel sind angelehnt an die Sitzgruppen im Rathausgarten und auf dem Lambertiplatz, es wird aber weitere Variationen geben, unter anderem Stühle mit Armlehnen“, skizzierte Fachbereichsleiterin Uta Hesebeck im städtischen Bauausschuss.
Künftig sollen die „Grünen Oasen 2.0“ hier zum Verweilen einladen: vor dem Landgericht, in der Großen Bäckerstraße und in der Grapengießerstraße. Neu hinzu kommen zwei Standorte am Sande, die nicht durch Außengastronomie belegt sind, sowie in der Unteren Schrangenstraße, auf dem Schrangen- und Lambertiplatz, in der Heiligengeiststraße und im Glockenhof. Die Möbel können jederzeit versetzt werden.
Zu einem späteren Zeitpunkt soll es noch einen weiteren, dauerhaften Standort auf dem Marktplatz geben. Dieser war im Sommer insbesondere an Wochenmarkttagen sehr gut angenommen worden. Hier ist die Stadt noch in Abstimmungen mit Denkmalpflege und Marktbeschickern.
Bereits während der Testphase im letzten Sommer mit provisorischen Möbeln wurden dort und andernorts die Grünen Oasen gut angenommen. Ihr schlichtes Aussehen hatte jedoch immer wieder für Kritik gesorgt (LP berichtete).
Die Verwaltung hat daraufhin die jetzige Dauerlösung gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe aus Stadtmarketing, LCM und einzelnen Geschäftsleuten erarbeitet. Das Design wurde mit dem Arbeitskreis Lüneburger Altstadt und der Denkmalpflege abgestimmt.
Auch die Politik gab ihr positives Votum. Bau- und Verwaltungsausschuss beauftragten die Verwaltung einstimmig, das Konzept der „Grünen Oasen 2.0“ umzusetzen. Wenn der Zeitplan aufgeht, könnten die ersten Innenstadtmöbel im Frühsommer aufgebaut werden.
Standort am Sande scheint nicht unproblematisch
Dass jedoch der auf der lllustration der Pläne gezeigte Standort auf dem Platz Am Sande besonders clever gewählt ist, das bezweifeln einige Anlieger. Sie haben schon länger Probleme mit Trinkgelagen, Drogengeschäften und handgreiflichen Auseinandersetzungen. Auch die Polizei ist fast täglich im Einsatz, um vor Ort für Ruhe zu sorgen. Bisher traf sich die Szene vor allem an den Haltestellen Richtung Am Berge. Geschäftsleute vom Sande fürchten nun, dass die Szene ein paar Meter weiterzieht und sich in der neuen „Grünen Oase 2.0“ einrichtet. „Schon jetzt gibt es täglich Stress, dann wird es noch schlimmer hier“, fürchtet eine Frau, die am Sande im Einzelhandel arbeitet. Ihren Namen soll die Redaktion nicht nennen.
Auf LP-Anfrage heißt es aus der Stadtverwaltung: „Der Platz am Sande ist ein zentraler Platz im Herzen von Lüneburgs Innenstadt. Dieser Platz ist für alle Menschen da.“ Die Standort für Bänke, Liegen und Tische habe man mit dem Ordnungsamt und der Feuerwehr, nicht jedoch mit der Polizei abgesprochen. Und, so eine Sprecherin: „Die Bänke, die wir am Platz am Sande schon aufgestellt haben, werden sehr gut angenommen – von allen Lüneburgern. Mit den Grünen Oasen wollen wir eine Aufwertung des gesamten Platzes erreichen.“