
Bardowick. Frost, Regen, Feuchtigkeit – die Winterzeit ist eine harte Zeit für Straßen und Wege. Auch Auto- und Radfahrer sind geplagt, berichten von Schlaglochpisten und Schäden an ihren Gefährten. Schon im Januar hatte die Lünepost deshalb mit Blick auf marode Straßen in der Stadt Lüneburg gefragt: „Loch an Loch – wie lange noch?“
Danach wurde das Mail-Postfach der Redaktion zum Sorgenkasten der Leser. Einige, wie z. B. Nils Lau, machten ihrem Ärger sogar persönlich Luft, standen im Verlag auf der Matte. Lau wohnt in Bardowick, berichtete von einer „Kamikazestrecke“, die er als Anwohner täglich vom Bardowicker Sportplatz nach St. Dionys zu meistern habe.
Die tiefen Krater lassen sogar Achsen brechen
„Selbst bei einem vorsichtigen Fahren im Slalom benötigt man für zwei Kilometer etwa acht Minuten.“ Damit nicht genug: „Diese Krater verursachten bei mir einen noch höheren Schaden an der Hinterachse, was mich einige Hundert Euro an Reparatur kostete.“ Eine Nachbarin habe auch schon die Stoßdämpfer ihres Autos reparieren lassen müssen. „Die Straße ist in einem so desolaten Zustand, dass weitere Rechnungen für Autoreparaturen folgen werden“, fürchtet Lau.
Die Lünepost schaute vor Ort nach: Ist die Straße wirklich so schlimm? Reporterin Simone Steinbrenner und Praktikantin Louisa Knuth kamen durchgerüttelt zurück: „20 Minuten für drei Kilometer, Schlagloch an Schlagloch. Es ging nur im Schneckentempo voran“, waren sie nach ihrer Tour durch Matsch, Pfützen und Spurrillen platt – und der Reifen des Redaktionsautos auch fast: „Teilweise sind die Schlaglöcher zehn Meter lang, manche sind bis zu 15 Zentimeter tief!“
Wer repariert die Zufahrt?
Auch die abgetrennte Spur für Fußgänger und Radfahrer sieht schlimm aus: „Einen Kilometer geht es, der Rest ist eine Katastrophe“, berichten die LP-Reporterinnen. Anwohner Lau kennt den Grund: „Die meisten Anwohner fahren schon seit Wochen auf dem Fahrradweg.“ Doch tiefe, breite Reifenspuren lassen vermuten, dass hier auch schon Trecker und andere schwere Gefährte „schlaglochfrei“ ausweichen – und damit dem Radweg sprichwörtlich schwer zusetzen. LP-Leser Nils Lau war im Januar enttäuscht: „Die Baubehörde weigert sich, die Strecke zu reparieren. Es gibt weder gute Verdichtung mit Kies noch Asphalt.“
Ausbesserungsarbeiten beginnen bald
Dem tritt Jörg Isenberg entschieden entgegen. Der Zuständige für den Straßen- und Tiefbau bei der Samtgemeinde Bardowick kennt die Problemstrecke – und ihre Besonderheit: „Das ist keine richtige Straße, sondern ein befestigter Weg. Der ist eigentlich nur für die Nutzung durch Anlieger gedacht, wird aber auch für Durchgangsverkehr genutzt“, sagt er. Für diese Belastung sei die Strecke nicht ausgelegt. Beim Vor-Ort-Termin der LP zur Mittagszeit sah es jedoch entspannt aus: Die drei Autos, die sich die Strecke entlang quälten, gehörten Anwohnern, die allesamt zum Wohngebiet südlich von St. Dionys abbogen.
Dem Vorwurf, nichts zu tun, hält Isenberg entgegen: „Die Firma ist längst beauftragt. Sie wollte schon im Dezember ran, aber da passte es mit der Wetterlage nicht. Deshalb müssen wir leider noch warten, bis es trockener wird.“ Dann soll die Verbindungsstrecke wieder richtig flott gemacht werden. „Sie wird aufgerissen, eingeebnet und verdichtet – alles nach dem Stand der Technik“, verspricht Isenberg.