
Lüneburg. „Erstmals Elektromobilität für den Busverkehr in Hansestadt und Landkreis Lüneburg“, meldet die Pressestelle des Landkreises. Mit gut 7,8 Millionen Euro vom Bund wird dieser Wunsch der Kreispolitik bald Wirklichkeit.
Bis zu 20 E-Busse mit den dazugehörigen Ladestationen sollen bis Anfang 2026 schrittweise in den bestehenden Busverkehr integriert werden. Kreisrat Rainer Müller und Moin-Geschäftsführer Nikolas Wenzel brachten die guten Nachrichten vor wenigen Wochen aus einem Termin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr in Berlin mit und überreichten Landrat Jens Böther jetzt die Förderbescheide. Im Oktober 2023 hatte der Landkreis Lüneburg die Förderanträge mithilfe der ÖPNV-Expertise aus der neuen Mobilitäts- und Infrastrukturgesellschaft Moin eingereicht – mit herausragendem Erfolg, wie sich nun zeigt.
Von den 53,4 Millionen Euro aus dem Bundesfördertopf gehen 7,8 Millionen nach Lüneburg: „Gemeinsam mit der Moin hat der Landkreis Lüneburg in Berlin überzeugt und so den Löwenanteil in unsere Region geholt“, sagt Landrat Jens Böther, „das ist ein Riesenschritt für unsere Moin und freut mich sehr. Mit 20 neuen E-Bussen machen wir einen großen Schritt in Richtung Klimaneutralität 2030 und verbessern die Lebensqualität in Stadt und Landkreis.“
Bisher sind im Linienverkehr vor allem Dieselbusse unterwegs. „Die neuen batterieelektrischen Fahrzeuge produzieren keine Abgase und sind außerdem deutlich leiser“, betont Kreisrat Müller. „Das sind gute Aussichten für die Verkehre in der Lüneburger Innenstadt, aber auch für klimaneutralen Verkehr auf dem Land.“
Landkreis kündigt 20 neue Busse an
Damit die zwölf Solobusse und acht Gelenkbusse in knapp zwei Jahren durch den Landkreis surren können, leiten der Fachdienst Mobilität und die Moin nun zügig die nächsten Schritte ein: „Aktuell bemühen wir uns um Flächen für einen Betriebshof und die Infrastruktur, damit die Busse klimafreundlichen Strom tanken können“, erklärt Müller. Dazu ist die Erste Kreisrätin Yvonne Hobro mit Moin-Chef Wenzel in der kommenden Woche auch zu Gast im Bauausschuss der Hansestadt Lüneburg. „Wir gehen in die Ausschreibung und wollen die Busse Mitte 2024 bestellen, damit sie Ende 2025 in den Betrieb integriert werden können“, so Nikolas Wenzel. Zusätzlich zu den Fördermitteln stellt der Landkreis bis zu 14,8 Millionen Euro bereit.
Erste Ideen, wo die neuen E-Busse künftig rollen könnten, gibt es auch bereits: „Wichtig ist uns zum einen die Lüneburger Innenstadt, wo besonders viele Menschen von den innovativen und leisen Fahrzeugen profitieren“, sagt Müller. Eine grüne Modelllinie soll hier zwei zentrale Punkte klimaneutral zusammenbringen, so die Vision: „Zwischen der Leuphana Universität mit rund 10.000 Studierenden und Kaltenmoor, dem bevölkerungsreichsten Stadtteil der Hansestadt Lüneburg, sind dann fünf vollelektrische Gelenkbusse unterwegs“, plant Wenzel.
Lademöglichkeiten auch im Landkreis
Zusammen mit der neuen Bleckeder Fähre könnte perspektivisch zudem eine klimaneutrale Mobilitätskette durch den Landkreis führen: Auch hier sollen künftig neue E-Busse rollen. „Für die Umsetzung brauchen wir jetzt logistisch gut gelegene Anlaufstellen, an denen unsere Fahrzeuge dann laden können. Da sind wir auf einem guten Weg“, sind sich Müller und Wenzel einig.