
Echem. Der Echemer Harald Heuer hat als Bürgermeister einiges erlebt, vor allem zu seiner Zeit als hauptamtlicher Rathauschef in Lauenburg. Damals musste er die Elbestadt gleich durch zwei gigantische Hochwasser führen. Heute ist Heuer im Ruhestand und „nur“ noch ehrenamtlicher Bürgermeister des kleinen Dörfchens Echem – aber auch in dieser Funktion erlebt er immer mal wieder etwas Neues. Denn dass jemand gleich ein ganzes Reetdachhäuschen illegal in der Feldmark entsorgt, das gab es so wohl auch noch nicht.
„Dort liegt ein ganzer Lkw-Anhänger voll“
„Dort liegt ein ganzer Lkw-Anhänger voll“, meldete Heuer jetzt fassungslos der zuständigen Gesellschaft für Abfallwirtschaft (GfA) in Bardowick. Ein unbekannter Müllsünder hatte sich richtig Mühe gegeben, seinen Schutthaufen zu verstecken. Mit der Lkw-Ladung muss er (oder sie) an der Kreisstraße von Echem nach Scharnebeck bei Fischhausen erst über eine Marschwetterbrücke und dann auch noch über den Elbe-Seitenkanal gefahren sein. Denn erst 300 Meter vom Kanal entfernt hat Heuer den Müllberg entdeckt.
Der Entsorgungsbetrieb schickte einen Trupp, um die illegale Müllablagerung genauer unter die Lupe zu nehmen. „Es handelt sich um ein Walmdach, welches mit Reet gedeckt war und eine Spitze als Abschluss hatte. Das Dach war 25 bis 30 Quadratmeter groß“, berichtet Katja Richter von der GfA. Beim Entsorger hofft man nun, dass jemand Hinweise zur Herkunft des außergewöhnlichen Schuttberges machen kann. Die Müll-Fahnder haben vor der Beseitigung erst noch jede Menge „Beweisfotos“ angefertigt und die Lünepost um Veröffentlichung gebeten.
„Wir gehen davon aus, dass es nicht weit transportiert wurde“, sagt die GfA-Frau. Wer die Besitzer der abgerissenen Reetdachhütte mit dem Walmdach kennt oder etwas beobachtet hat, meldet sich bitte direkt bei der Deponie in Bardowick unter (04131) 9 23 20.
Verursacher droht Strafe bis zu 25.000 Euro
Übrigens: Das illegale Entsorgen von Bauschutt kann in Niedersachsen richtig teuer werden. Je nach Verschmutzungsgrad und Größe des Schuttberges werden Strafen von bis zu 25.000 Euro aufgerufen. Den Hänger mit der Holzhütte direkt bei der GfA zu entsorgen, ist mit Sicherheit viel günstiger – und nebenbei viel umweltfreundlicher.