Innenstadt-Händler fordern Stadt zum Handeln auf

Lüneburg. 100 Flöhe, ein Glas und ein Deckel. Dieses Szenario skizzierte Schauspielerin Katja Frenzel am Mittwoch bei der Jahreshauptversammlung des Lüneburger City-Managements (LCM). Studien hätten gezeigt, so die nebenberufliche Glückstrainerin, dass die im Glas eingesperrten Flöhe nur kurze Zeit gegen den geschlossenen Deckel springen würden. Schnell würden sie ihre Sprunghöhe anpassen und das Gelernte auch an die Nachkommen weitergeben. Selbst ohne Deckel würden die Flöhe nicht mehr über den Glasrand springen. Dabei sei gerade das wichtig, um Glück zu erleben, erklärte die Rote-Rosen-Schauspielerin den LCM-Mitgliedern.

Kalisch: Viele Menschen in der Innenstadt

Vorstand Heiko Meyer nahm das gezeichnete Bild gerne auf. Der Handel und die Innenstadt hätten es regelrecht verlernt, über den Rand hinaus zu springen. „Seit Corona haben wir schon Probleme, gemeinsame verlässliche Öffnungszeiten zu erreichen“, nannte Meyer ein Beispiel. „Selbst 10 bis 18 Uhr in der Woche und 10 bis 16 Uhr am Wochenende sind kaum noch möglich.“
Den aktuellen Leerständen könne man begegnen, indem man auch in klassischen Handelsstraßen neue Angebote schaffe: „Wir fordern zum Beispiel schon länger Gastronomie in der Bäckerstraße. Heute kann man da doch nach 18 Uhr die Bürgersteige hochklappen!“ Kreative Ideen seien gefordert – von Unternehmern und von der Stadt, die schon länger ein eigenes Ressort für die Innenstadtentwicklung betreibt. Dessen Leiter Carl Ernst Müller hörte aufmerksam zu.

Meyer: Wenig Menschen in den Geschäften

Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch apellierte in ihren Grußworten: „Wir kommen nur gemeinsam mit Ihnen, den Händlern, nach vorne.“ Sie sieht die Stadt mittlerweile auf einem guten Weg: „Wir haben aktuell noch 23 Leerstände, das ist der geringste Stand seit zwei Jahren“, berichtete sie. Zudem würde es für sieben Geschäfte bereits neue Kandidaten geben. Mit zahlreichen Maßnahmen habe man es geschafft, die Attraktivität in der Innenstadt zu steigern: „Die neuen Grünen Oasen sind eine charmante Lösung, im Glockenhof lässt es sich nach ein paar Zipperlein gut leben und arbeiten, dazu herrscht im Clamartpark und am Stintmarkt pralles Leben statt Leerstand“, zählte die Verwaltungschefin auf. „Es waren noch nie so viele Menschen wie jetzt in der Stadt unterwegs.“ 19.000 Passanten unter der Woche und 27.000 am Wochenende hätten die Frequenz-Messgeräte registriert. LCM-Chef Meyer konterte: „Ja, die Stadt ist voll. Aber das kommt im Handel nicht an.“

Um den Weg zu einer noch attraktiveren Innenstadt weiter zu bestreiten, hat das City-Management einen neuen Forderungskatalog erarbeitet. „Wir sind da“ heißt das Werk, das Meyer und sein Stellvertreter Cornelius Schnabel bei der Versammlung präsentierten. Es ist eine Neuauflage der Vorgänger-Broschüre von 2017. Erneut werden einerseits schnell umsetzbare Maßnahmen gefordert, wie ein funktionierendes Parkleitsystem, Bus-Shuttles, Selfie-Spots, WLAN-Versorgung oder Spielangebote. Langfristig sei der Branchenmix in der Stadt zu beachten, als Frequenzbringer sollten angesagte Markengeschäfte nach Lüneburg geholt werden. Wichtig sei zudem der Erhalt der sogenannten „Lüneburger Liste“, die ein innenstadtrelevantes Angebot auch in Gewerbegebieten verhindere. Mode oder Schuhe dürfe es demnach auch weiterhin nicht „auf der grünen Wiese“ geben. Von der Stadt fordert das City-Management in seiner Broschüre ein „aktives Leerstandsmanagement“, von den Eigentümern, dass sie ihre teils exorbitant hohen Mieten senken.

LCM fordert mehr Fahrradabstellplätze

Eine Kleinigkeit sei hingegen die vom LCM geforderte Erweiterung der Fahrradabstellplätze in der Innenstadt: „Das geht ganz schnell: Einfach die Fahrradbügel in der Uelzener Straße ab- und in der Innenstadt wieder aufbauen“, sagte LCM-Chef Meyer mit einem ironischen Blick auf das derzeitige Radverkehrskonzept der Verwaltung. Während viele Kaufleute den Einwurf amüsiert aufnahmen, wirkten die OB und der Erste Stadtrat Markus Moßmann weniger glücklich.
Aber – und das erinnerte dann wieder an die hüpfenden Flöhe, das Glas und den Vortrag von Glücksexpertin Katja Frenzel: Claudia Kalisch versprach, sich den Forderungskatalog des LCM genau vorzunehmen: „An vielen Punkten sind wir jetzt schon dran – lassen Sie uns nächstes Jahr nochmal drüber sprechen.“ Das klang so, als ob man auch im Rathaus künftig höher springen möchte …

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