
Lüneburg. „In Bayern sind unsere Forderungen bereits geltendes Recht geworden“: Weil das südliche Bundesland kürzlich Gendern aus dem amtlichen Sprachgebrauch verbannt hatte, setzt sich die Volksinitiative „Stoppt Gendern in Niedersachsen“ für eine ähnliche Regelung im Norden ein. Bei einer Informationsveranstaltung, zu der die Initiatoren am vergangenen Dienstag in Lüneburg eingeladen hatten (LP berichtete), gab es jedoch Gegenprotest.
Wirte luden Initiative wieder aus
Eigentlich hatten die Veranstalter in ein Restaurant in der Lüneburger Heiligengeiststraße, später in eine alternative Location eingeladen. Sowohl am geplanten Ort als auch zwei weiteren Lokalitäten hätten die Wirte aufgrund des Protestes ihre Räumlichkeiten nicht zur Verfügung gestellt. Dr. Achim Sohns, einer der Initiatoren der Volksinitiative, war vor Ort. Er findet: „Die Szenen in Lüneburg waren teilweise schockierend. Eine Volksinitiative ist eine Stärkung der Demokratie. Ihr derart Steine in den Weg zu legen, ist eine erschreckende Missachtung der demokratischen Grundrechte, die im Grundgesetz niedergeschrieben sind.“
Polizei: Konfrontationen gab es nicht
Fassungslos war auch eine Teilnehmerin, die sich per Telefon in der Redaktion meldete: „Dass man Wirte umzingelt und auf sie einredet, so dass sie Gäste rauswerfen, hat in einer Demokratie nichts verloren. Mir fehlen die Worte für diese Parolen.“
Von der Initiative heißt es, die Veranstaltung habe anschließend nur an einem anderen Ort „unter Polizeischutz“ stattfinden können. Die Lüneburger Polizei sieht es entspannter: Zwei Streifenwagen-Besatzungen hätten vorbeigeschaut und mit den Beteiligten gesprochen, Konfrontationen habe es nicht gegeben.