
Lüneburg. Das Wort neu fiel bei der Vorstellung der neuen Spielzeit am Theater Lüneburg mehr als einmal. Allen voran ist da Friedrich von Mansberg, der neue Intendant des Theater. Er stellte mit seinem neuen Team das neue Programm mit neuen Spielstätten vor und präsentierte nebenbei auch noch ein neues Logo des Theaters. Aber nicht alles ist neu, es gibt auch ein paar Wiederaufnahmen und einige bekannte Stücke aus der vorigen Spielzeit.
„Die Zukunft ist immer anders“ lautet das Motto der diesjährigen Spielzeit, die erstmals nicht mit einem Theaterfest beginnt, sondern mit einer achttägigen Eröffnungswoche. „Wir werden das Theater zum lebendigsten Ort der Region machen“, versicherte von Mansberg den rund 80 Zuhörerinnen und Zuhörern bei der Spielzeitverkündung. Es wird gleich zwei Premieren geben, es gibt Tanz auf der Bühne, Liederabend, Konzerte und Tanz. „Wenn wir das schaffen, das Theater zum lebendigsten Ort zu machen, dann wird jeder denken: ‚Es geht nicht mehr ohne!‘“, sagte der Intendant mit Blick auf die nach wie vor schwierige finanzielle Situation des Hauses.
Musical-Studium: Kooperation mit Musikschule und Leuphana
Bei einem weiteren Punkt kam wieder das Wort „neu“ ins Spiel: „Wir werden ein Alleinstellungsmerkmal erzeugen“, kündigte von Mansberg an und erklärte: „Wer Musical studieren möchte, kann das künftig auch hier am Theater Lüneburg an der ‚Akademie junges Musiktheater‘“. Dafür gebe es Sponsoren und Kooperationen mit der Musikschule und der Leuphana. Mit dabei ist auch Musicalstar Thomas Borchert, der momentan in Hamburg beim „Tanz der Vampire“ auf der Bühne steht. „Wir werden das Profil Musical hier etablieren“, versicherte von Mansberg und kündigt ein weiteres Highlight der neuen Saison an: „Thomas Borchert wird als Phantom in der „Phantom der Oper“-Fortsetzung „Love Never Dies“ auf der Bühne stehen. „Das Lüneburger Theater ist das erste Theater im deutschsprachigen Raum, das das Musical von Andrew Lloyd Webber zeigt“, freute sich der neue Chef.
Intendant Mansberg spann den Faden „neu“ weiter: „Wir wollen künftig auch Menschen ins Theater locken, die sonst noch nie gekommen sind.“ So wird das T.3 barrierefrei umgestaltet. Außerdem wird es an vier Terminen sogenannte Audiodeskriptionen für Blinde und Sehbehinderte Besucher geben. Ehrenamtliche werden ihnen erklären, was auf der Bühne passiert.
Neu ist auch ein weiterer Spielort: So wird die Komödie „Kunst“ in der Sammlung von Henning J. Claassen gezeigt, nur wenige hundert Meter entfernt vom Theater.
Theatergäste können sich auf folgende Premieren in der neuen Spielzeit freuen: Im Musiktheater „Grand Hotel (14. September), „Alice By Heart“ (2. November), die Verdi-Oper „La Traviata“ (9. November), „Emil und die Detektive“ (17. Januar), „Love Never Dies“ (1. März), „Maske in Blau“ (10. April), „Die Czárdásfürstin“ (28. Juni). Im Schauspiel „Die Blechtrommel“ (15. September), „Der Fabelhafte Die“ (27. September), „A Private Dancer“ (5. Oktober), „Pinocchio“ (22. November), „Prima Facie“ (23. November), „Die Zweite Sonne“ (29. November), „Kunst“ (7. Februar) „Corpus Delicti“ (8. Februar) „Lahme Ente, blindes Huhn“ (21. März), „Don Karlos“ (22. März), „Theater-Jugend-Club“ (11. April), „Yvonne, Prinzessin von Burgund“ (31. Mai), Generationen-Club (7. Juni), „Theater-Labor“ (14. Juni). Im Ballett „Restless“ (15. September), „Gefährliche Liebschaften“ (18. Januar), „Tanz-Jugend-Club“ (11. April) und „Tanzwelten“ (12. April).
Neben all dem Neuen können sich Besucher auch auf Wiederaufnahmen freuen, wie zum Beispiel auf das Musical „West Side Story“, auf Burkhard Schmeers „Das kleine Weihnachtsspektakel“, auf den Rio-Reiser-Abend „Wenn die Nacht am tiefsten“ und aufs Familienballett „Schneewittchen und die sieben Zwerge“. Zum Schluss noch ein letzter Blick aufs Neue: „Das Finale der Spielsaison bildet der ‚Erste Lüneburger Sommernachtstraum‘ im August im Kurpark“, freut sich von Mansberg jetzt schon. Dabei werde es aber nicht um das klassische Shakespeare-Stück gehen – worum sonst, will er man noch nicht verraten.
Das neue Programm verspricht viel Spannendes – oder wie der neue Intendant im neuen Outfit und mit neuem Team sagte: „Wir starten mit viel Mut, Zuversicht, Selbstbewusstsein und Leidenschaft in die neue Spielzeit! Wir sind eine hochmotivierte Gruppe und ich kann es kaum erwarten, bis es endlich losgeht!“