Lüneburg. Es sind nur noch drei Tage, doch das Pokalfinale gegen den TuS Harsefeld ist für den Lüneburger SK noch weit weg. Denn bevor der Fußball-Landesligist am Mittwoch, 8. Mai (18.30 Uhr/Sülzwiesen), gegen Ligakonkurrent Harsefeld um den Titel im Bezirkspokal kämpft, geht es am Sonntag (15 Uhr) noch im Heimspiel gegen den wahrscheinlichen Absteiger MTV Soltau.
Neun Spiele stehen für den LSK in den kommenden vier Wochen an. „Alle drei Tage volle Leistung zu bringen, geht körperlich an Grenzen“ macht Tomek Pauer das Pensum klar. Damit nicht genug, wie der Routinier betont: „Es ist auch Kopfsache. Jeder hat ja Beruf und Familie, kann sich nicht wie ein Profi rund um die Uhr um Fußball kümmern und nur ins nächste Spiel reindenken. Da gehen Kreativität und Spritzigkeit manchmal etwas verloren.“ Doch an Ehrgeiz mangele es dem LSK auch nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg nicht: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen, auch in der Liga noch den 2. Platz erobern!“, sagt Pauer.
Viele stemmten noch keinen Pokal in die Höhe
Klar, dass auch die Lust aufs Pokalfinale groß ist: „Das ist jetzt das Highlight der Saison und wir spielen zu Hause“, macht Pauer klar. Und noch etwas sorgt für Reiz: „Viele von uns haben noch nie einen Pokal in die Höhe gestreckt. Das ist immer was Besonderes!“
Schon zweimal trafen sich der LSK und Harsefeld in der Liga. Jeder gewann sein Heimspiel. „Beide Teams sind auf ähnlichem Niveau, hatten in der Rückrunde gute Ergebnisse und Rückschläge“, sagt Pauer. Er setzt dennoch auf einen LSK-Sieg: „Es ist unser Anspruch, zu gewinnen! Wir dürfen von Anfang an keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass wir das in 90 Minuten für uns entscheiden wollen!“
Schon seit 2015 spielt Tomek Pauer – mit einjähriger Pause für ein USA-Studium – beim LSK, ist neben Stefan Wolk (seit 2004 beim LSK, zwischendrin zwei Jahre in Drochtersen) einer der Dauerbrenner im Klub. Pauer erlebte Happy-Ends im Regionalliga-Abstiegskampf. Er stand auch schon 2017 auf dem Rasen, als der LSK im DFB-Pokal Bundesligist Mainz 05 vor 4000 Fans auf den Sülzwiesen mit 1:3 unterlag.
Endlich ein Erfolgserlebnis für Fans und Verein?
Heute heißt der LSK-Alltag Landesliga. „Gerade für uns Routiniers wäre ein Pokalerfolg die Möglichkeit, Fans und Verein ein Erfolgserlebnis zu liefern“, sagt Pauer. „Jeder Fan freut sich, wenn er feiern kann. Und nach zwei, drei unglücklichen Jahren wäre das etwas, was mir am Herzen liegt“, blickt der 29-Jährige auf den Doppelabstieg von der Regional- bis in die Landesliga zurück.
Der Spaß am Fußball ging dem Routinier auch in dieser Phase nicht verloren. „Den hatte ich immer! Ich mag das Kämpferische“, blickt Pauer auf zahlreiche Abstiegsschlachten zurück. Doch in der Landesliga hat der LSK ein neues Gesicht: „Ein Spiel zu diktieren, das Zepter in der Hand zu haben, gefällt mir mehr. Und das haben wir dieses Jahr geschafft. Es ist ein anderes Selbstbewusstsein in der Mannschaft. Aber alles andere wäre auch albern.“
Ob die Fans sich weiterhin über Einsätze ihres langjährigen Kapitäns freuen können, ist noch offen. Denn während der LSK schon zahlreiche Akteure für die nächste Saison im Kader hat, gibt es von Tomek Pauer noch keine Signale. „Ich bin beruflich sehr gefordert, zudem seit einiger Zeit Familienvater. Da hinterfragt man natürlich, ob man diesen Aufwand, den wir betreiben, noch leisten kann.“ Der Sportsmann sagt klipp und klar: „Ich mache da keine halbes Ding. Es muss passen, um volle Energie liefern zu können.“ Noch gilt also: Abwarten. „Der Verein liegt mir sehr am Herzen, ist ein Großteil dessen, was ich im Fußball erlebt habe. Und das soll auch so bleiben.“ Verlängerung also nicht ausgeschlossen …
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