Neetze-Stürmer David Mehl: Von Hundert auf Null

Neetze. Er ist seit einem Jahrzehnt einer der besten Fußball-Torjäger der Region: 168 Tore in 229 Spielen weist die Plattform Fupa für David Mehl seit 2014 aus. Doch nach einer starken Karriere in den Trikots von Borstel-Sangenstedt, Eintracht Lüneburg und TuS Neetze steht der Stürmer jetzt vor dem Karriereaus. Ursache: zwei schwere Bandscheibenvorfälle im Nacken.

„Anfang Februar wurde es ganz schlimm, ich hatte extreme Nervenschmerzen. Nach einem MRT ging es dann ganz schnell”, erinnert sich der 36-Jährige an die OP in der Berliner Charité. „Jetzt habe ich zwei sogenannte Cages, die die Bandscheibe ersetzen und mit einer Platte verschraubt sind, den Nacken damit versteifen.”

„Wie ein Schlag ins Gesicht“

An Fußball ist damit kaum zu denken: „Die klare Empfehlung der Ärzte ist auf jeden Fall, keine Kopfbälle mehr zu machen”, sagt Mehl. Für ihn eine deutliche Botschaft: „Ich mag es körperlich, bin Kopfballspieler – und das geht dann auf diesem Leistungsniveau nicht mehr.” Für ihn eine bittere Erkenntnis. „Das ist heftig. Ich bin ja fit, wollte noch ein paar Jahre weiterspielen! Nach 30 Jahren im Vereinsfußball fühlt sich das an wie ein Schlag ins Gesicht.”

In der Jugend hatte Mehl beim SSV Einheit Ueckermünde, später bei den Herren bis zur Landesliga gekickt. Nach einem Intermezzo in Torgelow ging es nach Lüneburg. „Hier habe ich mich verliebt.” Und das doppelt: in die Stadt und seine Frau. Fußballerisch ging es zunächst zum Bezirksligisten Borstel-Sangenstedt. „Dort kickte ein Kumpel aus Torgelow” – und die Entscheidung für Borstel fiel schon vor den Probetrainings bei LSK und MTV eine Woche später. „Ich hatte in Borstel eine tolle Zeit, habe dort u. a. unter Sven Kathmann trainiert.”

Der Nacken-K.o. hat nicht nur fußballerisch Folgen. Er zwingt den Handwerker auch beruflich zum Umdenken. „Ich darf nichts Schweres über Kopf heben”, nennt er ein Beispiel. „Ich bin aber guter Dinge, habe eine gute Ausbildung”, bleibt er optimistisch.

Auch sportlich laufen schon wieder Gedankenspiele. „Vielleicht spiele ich nochmal bei den Alten Herren in Borstel – dort kann man den Kopfbällen ausweichen”, lacht der 36-Jährige. Und dann ist ja noch eine Menge Fußballerfahrung: „Meine Söhne spielen in Thomasburg, ich bin sowieso gern an Sportplätzen … vielleicht werde ich auch Jugendtrainer“, spekuliert Mehl. „Bei Kindern geht es noch wirklich um den Fußball, nicht so sehr um andere anstrengende Themen …”

Seinem TuS Neetze, zu dem er 2019 wechselte und mit dem er 2022 in die Landesliga aufstieg, wird Mehls Torpower fehlen. „Marco Schulze und Lukas Pägelow haben noch etwas Rest-Hoffnung, dass ich nochmal einsteige”, weiß Mehl. „Aber die Vernunft muss her”, schränkt er schnell ein. „Wenn ich nicht zu 100 Prozent dabei sein kann, klappt es auch fußballerisch nicht.” Dennoch sagt Mehl: „Mein Spielerpass bleibt erstmal in Neetze …” Dort, wo er im Jahn-Stadion zuletzt jubeln konnte.

David Mehl schwärmt: „Stürmer ist einfach ein geiler Job! Du kannst Spiele entscheiden und hast immer ein Rudel hinter dir, was sich mit dir freut!”

Dass der Sport in seinem Leben künftig nur eine kleine Rolle spielen kann, muss David Mehl erst noch lernen. „Klar kitzelt es manchmal, wie etwa beim Pokalspiel gegen den LSK. Andererseits ist es auch mal schön ohne die ganzen Diskussionen, die man im Fußball nunmal immer hat.”

Dass das Aus per Zwangs-K.o. kam, wurmt den Stürmer dennoch sehr: „Es wäre schon, wenn der Kopf das entschieden hätte.” Was bleibt? „Ich habe lange Landesliga gespielt, hatte viele schöne Momente und bin sehr dankbar. Ich habe in keinem Verein etwas Schlechtes erlebt, hatte im ganzen Landkreis ein gutes Verhältnis zu den Leuten … es war eine schöne Zeit!”

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