Lüneburger Innenstadt: Neues Leben für leere Läden

Lüneburg. Wenn Touristen durch die Lüneburger Innenstadt gehen, sieht man häufig verzauberte Blicke. Sie sind fasziniert von den historischen Gebäuden und auch von den vielen Geschäften mit ihren bunten Angeboten. Gehen Einheimische durch die Stadt, fallen denen erstmal die leeren Geschäfte auf. „Derzeit haben wir 26 ‚akute‘ Leerstände“, weiß Finn Kubisch aus dem Bereich Innenstadtentwicklung. Zum Team gehören auch Oliver Bruns und Florian Norbisrath. Mindestens einmal im Monat startet das Trio einen Rundgang durch die Stadt, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Diesmal war die Lünepost dabei:

Start ist am Marienplatz, der zurzeit noch als Parkplatz dient. „Das wird sich aber im nächsten Jahr ändern“, sagt Oliver Bruns. Dann werden Ideen aus einem Gewinner-Projekt von 2022 umgesetzt. „Die Förderungsanträge für die Umgestaltung sind gestellt und derzeit in Bearbeitung“, sagt Bruns. Das sei ein wichtiger Teil ihrer Arbeit: Das Trio ist damit beschäftigt, Anträge zu stellen und Fördermittel abzurufen.

„Guter Trend“ fürs Ex-Lünebuch-Haus

Weiter Richtung Marktplatz. Der Blick des Trios geht zu Galeria. „Natürlich sind wir alle froh, dass das Warenhaus erstmal gerettet wurde“, sagt Oliver Bruns. Doch man habe sich auch schon Gedanken gemacht für den schlimmsten Fall. „Die Immobilie hat eine Ankerfunktion und deswegen mussten wir über Nutzungsvarianten nachdenken.“ Der Ideenkatalog kann nach dem „Go“ für die Galeria-Zukunft jedoch in der Schublade bleiben. Fast direkt neben Galeria steht ein weiterer Ankerpunkt der Stadt – das Gebäude, in dem früher Lünebuch untergebracht war. „Da gibt es einen positiven Trend“, verrät Kubisch, „wir stehen in Kontakt mit den Eigentümern, die Kommunikation läuft gut.“ Mehr will er dazu im Moment nicht verraten.

Nächster Stopp am Schrangenplatz. Hier standen zuletzt provisorische Absperrungen an den Beeten unter den Bäumen. Nun gibt es Einrandungen mit Staketenzäunen. „Wir hoffen, dass die nicht gleich wieder zerstört werden“, sagen die Innenstadtentwickler. „Am Schrangenplatz befinden sich auch zwei der insgesamt zehn Stadt-WCs“, erklärt Kubisch. Das laufe wie folgt: Einzelne Betriebe stellen ihre Kundentoiletten öffentlich und kostenfrei zur Verfügung – auch für Menschen, die in dem Moment nicht zu Gast bei ihnen sind. Im Gegenzug beteiligt sich die Stadt an den Reinigungskosten. „Das ist ein Beispiel für die Zusammenarbeit mit unseren lokalen Akteuren und deren Engagement“, freut sich das Trio.

Vom Schrangenplatz geht der Rundgang weiter in die Untere Schrangenstraße. Hier gab es noch bis vor Kurzem die Boutique Comma. Der Laden hat vor wenigen Tagen geschlossen. „Aktuell gibt es 35 sichtbare Leerstände in der Stadt. Damit liegen wir leicht unter dem Durchschnitt der Werte aus dem letzten Sommer“, berichtet Finn Kubisch. Zwei Flächen seien aktuell aus Brandschutzgründen nicht nutzbar. „Bei sieben deutet sich eine Nachnutzung an oder ist bereits sicher. Namen nennen wir grundsätzlich nicht“, sagt Kubisch. Zu viele Infos könnten den Mietpreis nach oben treiben.

Offensichtlich ist aber das Outlet von On Iyi Go, das in der Großen Bäckerstraße neu eröffnet hat. Daher stehen im Juli noch 26 Geschäfte leer.

„Auf der Webseite der Stadt haben wir einen Gesuchs- bzw. Leerstandsmelder installiert“, erklärt Kubisch. „Intern verzeichnen wir alle Anliegen und konnten auch schon viele gute Kontakte zu Eigentümern ziehen.“ Der überwiegende Teil der Immobilienbesitzer aus der Innenstadt komme aus Lüneburg oder der näheren Umgebung, nur wenige wohnten weiter weg. „Neben den absoluten Zahlen planen wir, künftig die Leerstände als Quoten angeben zu können, um eine bessere Vergleichbarkeit zu haben“, erklärt der Experte.

Unsere Tour geht weiter Richtung Grapengießerstraße. Kurz vorher stoppt das Team an der Galerie Kunstkreis 2012 in der Kleinen Bäckerstraße. „Es ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass die Eigentümer Dirk-Michael und Annette Harbor, das Gespräch mit uns gesucht haben, weil sie hier etwas etablieren wollten“, sagt Oliver Bruns.

Was ist mit der Idee von Theaterintendant Friedrich von Mansberg, Aufführungen in einem leerstehenden Geschäft in der Stadt zu spielen, will die Reporterin wissen. „Wir sind von der Idee begeistert und haben sie aufgegriffen. Bislang konnten wir aber noch keinen geeigneten Standort finden“, erklärt Kubisch.
Der Kunstkreis und die Theateridee würden deutlich machen, dass sich das Konzept Innenstadt verändere. „Wir müssen uns bewusst sein, dass nicht jedes leere Geschäft mit Einzelhandel zu füllen ist. Kunst und Kultur, Freizeitangebote und auch Soziales muss und wird in die Innenstadt kommen“, ist Bruns überzeugt.

Ein Stadtteilhaus für die Innenstadt

Nach dem positiven Beispiel aus der Kleinen Bäckerstraße erreichen wir das Ziel unseres Rundgangs in der Grapengießerstraße. Sie entwickle sich ebenfalls positiv und weise nur noch wenig Leerstand auf. „In dieser Straße sind wir mit dem Eigentümer einer Immobilie in Verhandlungen und wollen dort einen städtischen Dialograum etablieren“, erklärt Florian Norbisrath. „Das muss man sich wie ein kleines Stadtteilhaus für die Innenstadt vorstellen mit zahlreichen Nutzungsmöglichkeiten.“ Vereine könnten sich in den Räumen vorstellen oder den Raum für Workshops nutzen. „Aber auch wir von der städtischen Verwaltung könnten uns hier abwechselnd einfinden – quasi als Verwaltung zum Anfassen.“ Der Mietbeginn ist bislang noch unklar. Ziel sei es, noch in diesem Jahr den Dialograum zu öffnen. „Bevor das richtig losgeht, wird es in dem Geschäft noch eine zweimonatige Überraschung für alle geben“, versprechen die Drei. „Es geht um die Themen Freizeit, Kunst und Kultur.“ Mehr wolle man noch nicht verraten.

Vielleicht sollten alle, die wie Finn Kubisch, Oliver Bruns und Florian Norbisrath einen Rundgang durch die Stadt machen, in nächster Zeit besonders aufmerksam hinsehen. Und vielleicht werden dann auch die Einheimischen sagen: „Was haben wir für eine schöne Innenstadt!“

Ein weiteres positives Zeichen sind die neuen Grünen Oasen, die aktuell in der Stadt entstehen und Passantinnen wie Passanten wieder zur Pause im lebhaften Innenstadttrubel einladen.

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