Anschluss-Frust: Lange Leitung bei der Lünecom

Lüneburg. Die Hansestadt ins schnelle Glasfasernetz bringen – das haben sich drei Anbieter vorgenommen. Seit geraumer Zeit graben sie sich durch Lüneburgs Untergrund. Das bleibt nicht immer ohne Nebenwirkungen. Gerade erst hatte die LP über kaputte, wackelige Fußwege berichtet, die nach der Glasfaserverlegung Anwohner störten.

Wenig später meldeten sich Leser mit ihrem Ärger beim Warten auf die Anschlüsse. Einer von ihnen: Jörg R. (Name der Redaktion bekannt). „Ich habe schon vor etwa eineinhalb Jahren einen Vertrag mit der Lünecom über einen kostenlosen Glasfaseranschluss abgeschlossen.“ Doch noch immer wartet R. darauf, endlich mit Glasfaser-Geschwindigkeit loslegen zu können. Dabei wurde in seinem Gebiet in Rettmer längst gearbeitet.

Erst Warten – dann geht es schnell

Wie die Arbeiten vonstatten gehen, sorgt beim LP-Leser jedoch für Verwunderung: „Im Juli habe ich das Leerrohr ins Haus bekommen, aber keine Info dazu, wann der Anschluss erfolgt.“ R.‘s Eindruck: „Das Ganze scheint etwas chaotisch abzulaufen. Mein direkter Nachbar hat das Leerrohr schon im Dezember oder Anfang Januar bekommen und eine Woche vor mir ein Nachbar zwei Häuser weiter.“ R. hat beobachtet: „Die Verlegetruppe klingelt nach Zufall an der Haustür – und wer gerade zu Hause ist, bei dem wird gearbeitet.“

Das strapaziert die Nerven, Jörg R. ärgert sich über das Warten: „Ich habe schon Ende Dezember 2023 nachgefragt, wann ich den Anschluss bekomme, weil mein normaler DSL-Vertrag bei meinem jetzigen Anbieter zum April 2024 auslaufen sollte und sich dann automatisch verlängert. Damals hieß es, dass die Arbeiten in Rettmer im zweiten Quartal abgeschlossen sein sollen – aber das ist ja nun schon länger vorbei …“ Vom Anbieter ist R. enttäuscht: „Ich habe schon mehrfach versucht, telefonisch oder per Mail zu erfahren, wann ich den Anschluss bekomme – aber man erfährt nichts bzw. niemand weiß etwas.“
Genauso zufällig und unerwartet ging es weiter. Jörg R. meldet sich wenige Tage nach dem ersten Kontakt erneut in der Redaktion: „Es klingelte an der Haustür und ein Arbeiter fragte mich, wann ich Zeit hätte, damit er das Glasfaserkabel einziehen kann.“ Eine Dreiviertelstunde später klingelte es abermals: „Da fragte der nächste, wann ich Zeit habe, damit er die Dose setzen kann …“

Auf den Eindruck, dass es an Abstimmung fehlt, reagiert Lünecom auf Anfrage: „Was nach außen hin unkoordiniert wirken könnte, ist tatsächlich sehr koordiniert und hängt zum Beispiel auch von Baugenehmigungen ab.“ Manchmal gebe es deshalb auch kurzfristige Vor-Ort-Aktionen – wie bei Jörg R. Hier betont Lünecom: „Natürlich sollen sich unsere Kundinnen und Kunden nicht überrumpelt fühlen – wir kommen wieder. Termine werden immer im Voraus telefonisch oder bei den Baubegehungen vereinbart.“ Und: „Ohne Begehungsprotokoll baut auch niemand einfach im Vorgarten los.“

Insgesamt verlaufe der Ausbau aus Unternehmenssicht gut: „Wir kommen gut und planmäßig voran.“ Bis August 2024 wurden demnach 180.000 Meter Rohrleitungen für Glasfaser in Lüneburg und Umgebung verlegt. Der Südwesten der Stadt soll bis zum Herbst größtenteils so versorgt sein, dass Anschlüsse hier schnell aktiviert werden können.

Zur Kunden-Kritik heißt es: „Subjektiv gesehen, kann es zum Gefühl der Verzögerung kommen, zum Beispiel dann, wenn der Hausanschluss schon bereitsteht, aber die umgebende Infrastruktur zum Teil noch nicht abgenommen wurde.“ Genügend Kapazität für den Ausbau sei da, betont Lünecom. Und: „Wir haben die Tiefbaufirmen erweitert und uns von Dienstleistern getrennt, die nicht unseren Qualitätsansprüchen genügen.“ Und auch wartende Kunden sieht man selbst nicht gern: „Wartezeiten zu reduzieren, liegt in unserem ureigenen Interesse“, spielt Lünecom darauf an, mit neuen Kunden auch Einnahmen erzielen zu wollen.

Für Jörg R., inzwischen immerhin technisch versorgt, blieb ein zwiespältiger Eindruck: „Die Arbeiter waren absolut höflich und nett. Als der freundliche Mann fertig war mit seiner Arbeit, fragte ich, wie es denn weitergeht. Er sagte mir: Er meldet das an die Verlegefirma Kuhlmann und die an Lünecom.“ Allerdings: „Von Lünecom gab‘s bisher keine Information.“ R. vermisst hier mehr Transparenz: „Es gibt nicht mal ein Kundenkonto, wo Vertragsdetails oder der Fortschritt des Anschlusses zu finden sind.“ Jörg R. findet: „Solche Kundenkonten haben die Telekommunikationsfirmen schon lange, selbst Gas- und Stromanbieter. Eigentlich geht fast alles nur noch online. Da ist die Lünecom absolut nicht zeitgemäß!“

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