Hanfplantage im Sportstudio

Bleckede. Alles ist in gelbes Licht getaucht. Der Geruch ist betäubend, die Luft so feucht und warm, dass die Kameralinse beschlägt. Hunderte Hanfpflanzen in Reih und Glied lassen kaum Platz, um den großen, durch dicke Sperrholzwände abgeteilten Raum zu betreten. Riesige Lüfter surren unter der Decke, Stromkabel und Wasserschläuche durchziehen die Pflanzreihen. So sieht eine professionelle Marihuana-Plantage aus.

Dieser Anblick bot sich am Dienstag auch dem Einsatzkommando der Zentralen Kriminalinspektion Lüneburg, nachdem es in Bleckede die Tür eines 2015 stillgelegten Fitnesscenters aufgebrochen hatte. Anrufe von Anwohnern, die sich über den Autoverkehr an der Industriebrache wunderten, hatten die Polizei auf die Fährte gebracht. „Normalerweise ermitteln wir vorher die Hintergründe, um dann schließlich zuzuschlagen. Hier sind wir anders vorgegangen“, erzählt Kripo-Sprecher Stefan Budde, während in der Halle noch die Kollegen der Spurensicherung arbeiten. „Nach den Hinweisen haben wir sehr schnell gehandelt, da wir befürchteten, dass die Plantage sonst schon abgeerntet gewesen wäre.“

Die Rechnung geht auf: Die insgesamt rund 1800 Pflanzen – neben der beschriebenen Halle auch noch in zwei kleineren Räumen – stehen in voller Pracht, als die Beamten eindringen. Zwei Männer, 26 und 27 Jahre alt, versuchen noch zu flüchten. Einer von ihnen wählt einen engen Kellerschacht als Fluchtweg. Das ist nicht sehr klug, er bleibt stecken. Hautabschürfungen an Armen und Rücken sowie die Festnahme sind die Folge. Auch der zweite Haschbauer kann gefasst werden. Schon am Mittwoch wird vom Richter der Haftbefehl erlassen.

22 Kilo geerntete Marihuana-Blüten findet der Einsatztrupp auch noch. „Es handelt sich insgesamt um einen Straßenverkaufswert zwischen 250.000 und 500.000 Euro“, schätzt Budde. Bedeutet bei jährlich vier Ernten auf der 250 Quadratmeter großen Anbaufläche einen Ertrag zwischen einer und zwei Millionen Euro. Wie lange die Farm in Betrieb war, wissen die Ermittler noch nicht. „Die dicken Sperrholzwände innerhalb des Gebäudes haben den verräterischen Geruch nach außen hin gut abgedichtet.“ Auch die Recherche nach Hintermännern beginnt erst jetzt.

Kripo-Sprecher Stefan Budde dankt den aufmerksamen Zeugen, die die Plantage ans Licht gebracht hatten: „Die Kriminellen sind uns durch die Beobachtungen der Anwohner ins Netz gegangen.“ Er rät: „Rufen sie lieber einmal zu viel die Polizei. Es können auch Ihre Kinder sein, die vielleicht einmal den Drogen zum Opfer fallen.“

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