
Landkreis. Am Heiligen Abend gemeinsam essen, um den Weihnachtsbaum sitzen und Geschenke auspacken. An den beiden folgenden Feiertagen werden dann die Großeltern und übrigen Verwandten besucht. Das ist nicht in jeder Familie so. Denn in vielen Branchen müssen Menschen arbeiten, um den Betrieb aufrecht zu erhalten – und damit die anderen feiern können. Die Lünepost hat sich umgehört und stellt in der Weihnachtsausgabe eine Auswahl derjenigen vor, die ihre Stunden im Familienkreis der Arbeit opfern. Die Redaktion sagt: „Danke, dass ihr an Weihnachten arbeitet!“

Dorothea und Diederik Noordveld, Pastorenehepaar an St. Johannis:
„Wir haben den ganzen Tag Heiligabend: Wir führen abwechselnd durch vier Gottesdienste – von 13.30 bis 22 Uhr. Zwischendurch feiern wir mit unseren zwei Kindern zu Hause Weihnachten. Es wird gesungen, dann gibt es Bescherung und anschließend wird gegessen. Es gibt Wildragout. Wir überlegen zwar jedes Jahr, ob wir etwas anderes essen, landen dann aber doch wieder beim Ragout. Arbeiten an Heiligabend ist für uns Pastoren eine Selbstverständlichkeit, das gehört einfach dazu und bereitet uns große Freude. Am ersten Weihnachtsfeiertag haben wir frei.“

Kommissarin Anne Blauert (34): Die Lüneburger Polizistin fährt an Heiligabend Streife – ihre Schicht beginnt am späten Nachmittag und endet gegen sechs Uhr morgens. „Das ist absolut ok für mich! Ich feiere vorher mit der Familie meines Partners, und dann ‚feiere‘ ich mit meiner anderen Familie, der Blaulichtfamilie. Wir machen es uns auch auf der Wache schön, jeder bringt etwas fürs Buffet mit. Wir sind ein eingeschworenes Team, da freuen wir uns auch aufeinander. Natürlich nehmen wir etwas Rücksicht auf Beamte mit kleinen Kindern, aber das passt schon gut bei uns. Und die Menschen sind tatsächlich an Heiligabend eher etwas beseelt und oft sehr dankbar für unsere Hilfe. An den übrigen Feiertagen habe ich frei und besuche dann meine eigene Familie im hohen Norden an der dänischen Grenze.“

Mateusz Bak, Gesundheits- und Krankenpfleger am Klinikum Lüneburg: „Ich werde Heiligabend und an den Weihnachtsfeiertagen in der Spätschicht arbeiten, von 13.45 bis 21.45 Uhr. Ich habe den Kolleginnen und Kollegen mit Kindern gerne die freien Tage über Weihnachten gelassen, dafür habe ich Silvester und Neujahr frei. Wir sind ein tolles Team auf der Stroke-Unit-Station für Schlag-anfall-Patienten. Ich hoffe, dass es ruhig bleibt. Ich möchte auch an Weihnachten für unsere Patienten da sein und Ruhe und Fürsorge ausstrahlen.“

Die Geschwister Mathilde und Wilhelm Gogolin arbeiten in der LKH-Arena: „Bis auf unseren Vater arbeitet die ganze Familie (Mutter und fünf Kinder) für die Lüneburger Event Manufaktur. Weihnachten kommen wir dann alle nach der Bescherung in die Arena und arbeiten gemeinsam bei der „Holy Night“. Nur die kleinste Schwester nicht, da sie erst 16 Jahre ist. Sie bleibt mit Papa zuhause.“

Sammy Touihri (47) aus Lüneburg fährt seit zwölf Jahren bei LG-TAXI: „Ho, ho, ho! Weihnachten bin ich für euch on Tour. Heiligabend beginnt meine Schicht um 6 Uhr morgens und endet gegen 16.30 Uhr. Danach fahr‘ ich entspannt nach Hause, esse eine Kleinigkeit, schau noch ein bisschen fern, geh dann aber früh ins Bett. Dafür habe ich Silvester und Neujahr frei.“